Größter Posten bei den Kosten der Müllbeseitigung: Verbrennungsanlage in Münster Foto: lichtgut/Achim Zweygarth

Hohe Rücklagen führen dazu, dass die Müllgebühren in Stuttgart 2016 unverändert bleiben. Für 2015 und 2014 hatte es jeweils geringe Senkungen gegeben.

Stuttgart - Die Gebühren für den Rest- und Biomüll bleiben in der Landeshauptstadt 2016 auf dem Niveau dieses Jahres. Auch für Direktanlieferer an der Abfallverbrennungsanlage in Münster und für das Aufstellen von Abfallbehältern bei Festen ändert sich nichts.

Die Preisstabilität für die Masse der Kunden rührt von Gebührenüberschüssen des städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs (AWS) her. Die Rücklagen erreichten Ende 2014 rund 29 Millionen Euro. Anfang 2015 gab es wie im Vorjahr eine geringe Gebührensenkung, so dass die Rücklage auf rund 26,6 Millionen Euro sinken wird. Für Ende 2016 werden noch 20,5 Millionen Euro kalkuliert. Die Rückführung von Überschüssen ist gesetzlich geregelt und muss jeweils innerhalb von fünf Jahren nach dem Überschussjahr erfolgen.

Die Sperrmüllkarte bleibt

Auch 2016 bleibt die Sperrmüllabfuhr auf Bestellung erhalten. Bis zu sechs Kubikmeter können mit den Anforderungskarten auch auf den Wertstoffhöfen abgegeben werden. Jeder halbe Kubikmeter zusätzlich kostet 15 Euro. Wer Sperrmüll ganz schnell loswerden will, kann dies über eine Expressabfuhr bewerkstelligen. Sie wird künftig 66 statt 60 Euro kosten.

Bei den Gebühren für Zusatzleerungen gibt es bei Behältern bis 240 Liter einen Preisaufschlag von bis zu 3,45 Prozent. 1100-Liter-Behälter werden um 11,45 Prozent günstiger, das Leeren weiterer Behälter am gleichen Standort wird ebenfalls günstiger, und zwar um bis zu 91 Prozent. Mit den Preisänderungen ändert die AWS ihr System bei der Zusatzabfuhr. Künftig bringen nicht mehr Kleinlaster einen gereinigten Tauscheimer. Die Leerung wird in die übliche Tour eingeplant, der alte Behälter bleibt am Standort.

Wer mineralische Abfälle oder Schlämme auf der Deponie Einöd abgibt, zahlt künftig zwei Euro pro Tonne weniger, für verunreinigten Schlamm zwei Euro mehr. Die größten Kostenblöcke beim AWS sind die Müllverbrennung in Münster (36,6 Millionen Euro samt der Kooperationslandkreise Esslingen und Rems-Murr) und Böblingen (4,3 Millionen) und das Personal mit 20,3 Millionen Euro.