Molkereiprodukte gelten als Eckpreisartikel. Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Erneut geraten in Deutschland die Preise für Molkereiprodukte ins Rutschen. Warum das so ist – und wie sich die Preise künftig entwickeln könnten.

Die Preise für Molkereiprodukte geraten in Deutschland erneut ins Rutschen. Der Discounter Aldi kündigte am Dienstag an, die Preise für über 50 Molkereiprodukte wie Milch, Sahne oder Joghurt ab Mittwoch dauerhaft um bis zu 15 Prozent zu senken. So soll der Preis für einen Liter H-Milch oder frische Vollmilch der Eigenmarke Milsani von 1,15 Euro auf 99 Cent sinken. Bei Kaufland werden laut einer Mitteilung mehr als 350 Molkereiprodukte ab Mittwoch günstiger, weil Rohwarenpreise gesunken seien.

 

Der Schritt kommt nicht überraschend. Das Branchenfachblatt „Lebensmittel Zeitung“ hatte bereits in der vergangenen Woche berichtet, dass die Preise für Milchprodukte in den Verhandlungen des Handels mit den Molkereien erneut unter Druck geraten seien. „Es zeichnen sich erneute Preissenkungen für Trinkmilch und andere Standardartikel der Weißen Linie ab“, schrieb das Blatt.

Molkereiprodukte gelten als Eckpreisartikel

Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch der restliche Handel der Preissenkung folgt. Denn die Molkereiprodukte gelten als Eckpreisartikel, an denen sich die Kunden bei der Preiswahrnehmung eines Händlers orientieren.

Allerdings ist ungewiss, wie lange die Verbraucherinnen und Verbraucher von den Preissenkungen profitieren werden. Laut „Lebensmittel Zeitung“ erwarten die Molkereien ab Herbst wieder anziehende Preise. „Wir steuern auf eine Unterversorgung zu“, zitierte das Blatt den Vorsitzenden des Milchindustrieverbandes (MIV), Peter Stahl. Mit einer Trendwende bei den Milchauszahlungspreisen rechnet dem Bericht zufolge für das zweite Halbjahr auch der Vorsitzende der Geschäftsführung von Sachsenmilch Leppersdorf, Mathias Hauer.