Jeden Tag werden Bootsflüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Foto: dpa/Fabian Heinz

Der Papst macht klar: Wer bei Fragen der Migration auf Abschottung setzt, kann sich nicht auf das christliche Menschenbild berufen, sagt unser Berliner Korrespondent Norbert Wallet.

Inmitten einer nicht nur in Deutschland aufgeheizten Debatte über Flüchtlinge und Migration hat Papst Franziskus einen eindrucksvollen Kontrapunkt gesetzt: Er hat an die Europäer appelliert, Menschlichkeit zu zeigen. Europa müsse Verantwortung übernehmen, legale Einreisen ermöglichen, Leben retten und solidarisch sein. Diese Worte sind nicht nur wohltuend angesichts sich aufschaukelnder Forderungen nach Abschottung und der Blockade der europäischen Außengrenzen. Die Worte des Oberhauptes der katholischen Kirche sollten auch ein Anlass zum Innehalten und zum rhetorischen Abrüsten sein.