Ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit: Im März soll die erste Mehrwegflasche für Wein in Standardgröße vorgestellt werden. Die Initiative kommt aus der Region Stuttgart.
Eine gute Flasche Wein kaufen mit einem noch besseren Gewissen – das wird noch dieses Jahr möglich. Die Genossenschaft Weinheimat Württemberg mit Sitz in Möglingen (Kreis Ludwigsburg) kündigt die Einführung der bundesweit ersten 0,75-Liter-Mehrwegflasche für Wein an, also Wein als Pfandflasche. Dadurch sollen auch CO2-Emissionen reduziert werden; etwa 60 Prozent des CO2-Fußabdrucks werden in der Weinwirtschaft durch die Bewegung von Weinflaschen produziert, inklusive dem Einschmelzen weggeworfener Flaschen.
Die Flasche soll erstmals auf der Fachmesse ProWein Mitte März in Düsseldorf vorgestellt werden. Danach soll sie durch eine neu gegründete Genossenschaft in den Verkehr gebracht und verantwortet werden, die WeinMehrweg. Künftig soll die 0,75-Liter-Mehrwegflasche einen großen Teil der Einwegflaschen ersetzen bei jenen Betrieben, die bereits Mitglied in der Genossenschaft sind, heißt es in einer Pressemitteilung. Das sind bisher zwölf Betriebe, allesamt aus Württemberg, doch es sollen noch mehr werden.
Biomärkte haben bereits Interesse angemeldet
Zunächst soll die Weinpfandflasche im Getränke- und Weinhandel erhältlich sein, später aber auch in Supermärkten. Und bei der Genossenschaft hätten auch bereits Bio-Handelsgesellschaften und Weingüter Interesse bekundet, heißt es.
Dass die Initiative aus der Region Stuttgart kommt, ist kein Zufall. Denn in Württemberg gibt es bereits ein Pfandsystem für 1-Liter-Weinflaschen, weshalb in Möglingen auch das „das leistungsfähigste Spülzentrum Deutschlands für Weinflaschen“ steht. Die Anlage spült bereits jetzt 24 Millionen (Liter-)Flaschen pro Jahr für Genossenschaften, Handelskellereien und Weingüter.
Bisher nur Pfand bei großen Weinflaschen
Bisher gibt es in Württemberg lediglich für einige 1-Liter-Weinflaschen ein Pfandsystem, nicht aber für 0,75-Liter-Weinflaschen, die deutlich beliebter sind. Bei den kleineren Weinflaschen war es bisher schwierig, eine Mehrwegflasche zu etablieren, weil sich die Formen, die Größe des Flaschenbodens und das Gewicht stark unterscheiden.