Richard Briem zeigt den Defibrillator, den er für sein Autohaus gekauft hat. Anfang 2013 werden öffentliche Gebäude in Filderstadt mit solchen Geräten ausgestattet. Foto: Jens Noll

Dem Unternehmer Richard Briem liegt eine Optimierung der Ersten Hilfe in Filderstadt am Herzen. Er sponsert fünf Defibrillatoren für öffentliche Gebäude.

Filderstadt - Je früher bei einem Herzanfall geholfen wird, umso höher sind die Überlebenschancen. Wenn bei einem Menschen der Herzrhythmus aus dem Takt kommt, kann ein Defibrillator schnelle Hilfe leisten, bis der Notarzt eintrifft.

Richard Briem ist von den Geräten, die im Notfall Leben retten können, überzeugt. In seinem persönlichen Umfeld hat er bereits Fälle erlebt, bei denen ein Defibrillator hätte helfen können, aber nicht zur Hand war. Für sein Autohaus in Plattenhardt hat er nun einen gekauft. „Das kann jeder Laie bedienen“, sagt Briem.

Standorte werden im Januar festgelegt

Der Unternehmer will noch mehr Apparate erwerben. Nach seinem Wunsch soll in jedem der fünf Filderstädter Stadtteile in einem öffentlichen Gebäude ein Defibrillator zur Verfügung stehen. Briem ist bereit, die Kosten – rund 1200 Euro pro Gerät – zu übernehmen. „Mir ist es wichtig, dass Menschen für Menschen Hilfe leisten“, sagt der Stadt- und Kreisrat der Freien Wähler.

Mit seinem Vorhaben hat sich Briem an die Stadtverwaltung und die Ortsvereine des Roten Kreuzes gewandt. Beide Seiten begrüßen die Initiative. Wo die Geräte installiert werden, wollen die Beteiligten zu Beginn des neuen Jahres festlegen. „Wir müssen Standorte finden, wo möglichst viele Menschen einen Nutzen haben“, sagt Patrick Rapp, der sich als Wirtschaftsförderer der Stadt mit der Initiative befasst. Im Stadtgebiet gebe es noch zu wenig Defibrillatoren in öffentlichen Gebäuden, meint er.

Gunter Wagner kann das bestätigen. Große Firmen würden solche Geräte besitzen und Rettungsfahrzeuge seien damit ausgerüstet, erklärt der Sprecher der Filderstädter Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes. Generell habe Deutschland jedoch noch Nachholbedarf, was die Ausstattung mit den technischen Helfern angehe, so Wagner. Er ist deshalb froh, dass sich Briem als Sponsor bereit erklärt hat.

Täglich 274 Tote durch Herzversagen

„Ein Defibrillator erreicht in 80 Prozent der Fälle, dass Leben gerettet wird“, erklärt Wagner und fügt hinzu: „Wer einmal einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht hat, kann mit dem Gerät umgehen.“ Erleidet ein Mensch einen Herzanfall, so kann ein Ersthelfer nach dem Absetzen des Notrufs dank des Apparats schnell lebensrettende Maßnahmen einleiten. Über Klebeelektroden, die auf der Brust des Betroffenen angebracht werden, ermittelt das Gerät, welche Fehlfunktion vorliegt. Dann teilt es dem Helfer Schritt für Schritt mit, was zu tun ist. Mit dosierten Stromstößen, die über die Elektroden abgegeben werden, sorgt das Gerät dafür, dass das Herz wieder regulär schlägt.

Richard Briem verlässt sich bei der Auswahl der Defibrillatoren auf Empfehlungen der Björn Steiger Stiftung, die sich für das Rettungssystem engagiert. Nach Angaben der Stiftung sterben in Deutschland täglich 274 Bürger am plötzlichen Herzversagen. Viele der Todesfälle, die durch Kammerflimmern ausgelöst werden, seien vermeidbar, teilt die Stiftung im Internet mit – wenn sofort geholfen werde.