Leserin Else Lutz aus Bondorf erfreut uns mit einem - gereimten - Maultaschengericht
Dienstag ist Rezepttag: Leserin Else Lutz aus Bondorf erfreut uns mit einem - gereimten - Maultaschengericht:
"Mit dr Gabel isch's schwer
mit em Löffel kriagt mr mehr.
Hackfloisch, Zwiebel, Peitschastecka,
wassergwoichte Doppelwecka,
Peterleng ond Brät,
älles durch da Floischwolf dreht.
Oer dribar, Salz ond Pfeffer,
's geit a Toagle, 's geit en Treffer,
grad für d' Nudelboda griedet,
und schau griagt dui Sach' a Gsicht.
Druffgschmiart, zuadeckt,
doilt ond gschnitta,
et lang gfackelt, et lang ditta,
nei end Brüha ond uffkocht gschwend,
selbst schuld, wer's Maul verbrennt!
Meine Großmutter hat die Doppelwecken in kleine Würfel geschnitten und in Butter goldgelb geröstet. Auch die Petersilie und etwas Lauch und Zwiebel werden in Butter angedämpft. Statt Hackfleisch zu verwenden, hat sie Siedfleisch durch den Fleischwolf gedreht. Dieses Rezept stammt von unserer Familie und ist so bei vielen Generationen beliebt."
Und jetzt, wie angekündigt, einige weitere schwäbische Sprüche, mit denen naseweise Kinder vertröstet wurden, die wissen wollten, was es zum Essen gibt. Die wohl am weitesten verbreitete Redewendung war: "A Nixle em a Bixle ond a goldigs Wartaweile." Leser D. Eisenhardt aus Remshalden hat diese Variante gehört: "A Nixle em a Bixle ond a goldigs Wartaweile ond a silbrigs Haltdeimäule." Leserin Heiderose Volkmer aus Fellbach erinnert sich an "eigmachte Kellerstaffla ond greschde (geröstete) Husch Husch". Auf Leserin Anne Jakob-Bissem aus Ötisheim warteten in Kindertagen "gschwellde (gefüllte?) Kellertreppa ond gfilde Wanzabrischdla". Bei Leser Klaus Schrade gab's zu Hause "Gackete Grautschala ond ein Herz von einer Mischtgabel". Leserin Edith Schal wiederum amüsierte sich über die Ankündigung einer früheren Kollegin, sie koche am Wochenende wieder mal "a Badwann' voll Nudla mit em Ox neibroggeld".
Für heute sind wir gesättigt, auf weitere Fantasie- und echte Rezepte freuen wir uns.
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