Die Christdemokraten im Gemeinderat machen sich für einen Zebrastreifen in der Rielingshäuser Straße auf Höhe des Lidl-Parkplatzes stark. Foto: Sandra Brock

Die CDU im Gemeinderat stellt einen Antrag auf weitere Zebrastreifen.

Marbach - Die Gemeinderatsfraktion der CDU hat bei den aktuellen Haushaltsberatungen einen Antrag gestellt, von dem die Fußgänger profitieren würden. Konkret regen die Christdemokraten unter anderem an, am Fußverkehrs-Check des Landes teilzunehmen. „Man muss die Chance nutzen“, meint Jochen Biesinger, der verkehrspolitische Sprecher der CDU. Im Stadtentwicklungskonzept sei empfohlen worden, die Fußwegeverbindungen nochmal genauer anzuschauen. „Da bietet sich diese Fördermöglichkeit durch das Land doch bestens an“, findet Biesinger. In Marbach seien viele Fußgänger unterwegs, seien es Touristen, Schüler oder Menschen, die zum Einkaufen gehen. „Wege zu Fuß zu erledigen hat viele Vorteile: Kein Lärm, kein CO2, kein Stau.“

Bis zum 15. März können sich Gemeinden bei der kostenlosen „Maßnahme zur Förderung des Fußverkehrs“ des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg bewerben, was bei einem dementsprechenden Beschluss des Gemeinderates bei der Sitzung am Donnerstag, 14. März, um 18 Uhr im Rathaus noch möglich wäre. „Das wäre sportlich, aber durchaus zu schaffen“, sagt Andreas Seiberling, Leiter des Marbacher Ordnungsamtes.

Bei der Maßnahme geht es darum, den Fußverkehr vor Ort unter die Lupe zu nehmen. „Sichere und gut gestaltete Wege und Plätze motivieren dazu, gerne und häufig zu Fuß zu gehen“, heißt es in dem Informationsblatt des Verkehrsministeriums.

Die Stadt bekomme durch den Check einen Status-quo-Bericht zum Fußverkehr, begründen die Christdemokraten ihren Antrag. Die Analyse der Stärken und Schwächen, ein Maßnahmenplan mit Prioritäten und Kostenplanung „sowie Anregungen und Hinweise für eine Verstetigung der Fußverkehrsförderung in der Kommune“, so heißt es in dem Antrag der CDU, könne Marbach attraktiver für Fußgänger machen.

Die Konservativen im Gemeinderat machen sich auch für Zebrastreifen am Busbahnhof und in der Rielingshäuser Straße auf Höhe des Lidl-Parkplatzes stark. Hier gebe es zwar eine „Hüpf-Insel“ in der Straßenmitte, aber Anwohner hätten darauf aufmerksam gemacht, dass die Querung trotzdem mitunter gefährlich sein kann. Seit der Realisierung des Wohngebiets „Friedrichslust“ auf dem ehemaligen Südladenbau-Areal habe der Fußgängerverkehr aus dem Gebiet zwischen Erdmannhäuser und Rielingshäuser Straße in Richtung Bahnhof deutlich zugenommen, heißt es in der Begründung des Antrags.

Auch am Mittelbussteig am Busbahnhof sei die Einrichtung eines Zebrastreifens sinnvoll. In einem weiteren Antrag fordert die CDU die Stadtverwaltung auf, dies zu prüfen. Weniger weil hier ähnlich viele Autos unterwegs sind wie in der Rielingshäuser Straße, „der Bereich ist oft zugeparkt oder von Abholern blockiert“, hat Biesinger beobachtet. Man habe zwar schon viel unternommen, um den Weg der Pendler von und zu Bus und Bahnsteig sicherer zu machen, beispielsweise Zick-Zack-Linien auf dem Boden oder Blindenleitstreifen. „Der Vorrang der Fußgänger in diesem Bereich wird aber oft nicht berücksichtigt.“

Zudem behindern wartende Busse die Sicht auf die Fußgängerquerung. Auch durch die gelegentliche Unsitte, das Einbahnstraßengebot zu missachten, entstehen gefährliche Situationen. Ein Zebrastreifen würde den Bereich, in dem Fußgänger queren, deutlicher markieren und so für mehr Sicherheit sorgen.

Der Leiter des Marbacher Bürger- und Ordnungsamts, Andreas Seiberling, weist darauf hin, dass die Zuständigkeit für solche Verkehrsmaßnahmen nicht bei der Stadt, sondern beim Landkreis liegt. Allerdings sind die Richtlinien gerade im Umbruch, will Biesinger vom Landratsamt erfahren haben. Ein neuer Leitfaden „zur Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen in Baden-Württemberg“ legt nicht nur die Zahl der Querungen zugrunde wie bisher, sondern gesteht auch Kindern und Mobilitätseingeschränkten wie etwa Blinden oder älteren Menschen einen besonderen Schutz zu.