Lyriden treten jedes Jahr im Frühling auf. Foto: dpa

Jedes Jahr im Frühling verglüht ein Sternschnuppenschwarm namens „Lyriden“ über Deutschland. Lesen Sie, wann Sie in Stuttgart den besten Blick auf die fallenden Sterne haben.

Stuttgart - Wer einen Wunsch offen hat, sollte in den kommenden Tagen öfter mal einen Blick in den nächtlichen Himmel werfen. Für zehn Tage ist dann der Sternschnuppenstrom der Lyriden zu sehen. Zwar ist er nicht besonders stark, die Chancen auf freie Sicht stehen aber gut.

Die meisten Sternschnuppen werden in der Nacht von kommendem Sonntag (22. April) auf Montag erwartet, sagt Dominik Elsässer von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) im südhessischen Heppenheim. Dann sollen bis zu 20 Meteore pro Stunde aufflammen. „Manchmal sind besonders helle Sternschnuppen dabei“, sagt der VdS-Vorsitzende Sven Melchert. Die Nacht zum Sonntag sei ebenfalls vielversprechend.

Beste Chancen von Mittwoch bis Freitag

Stuttgarter sollten dagegen bereits in den Tagen zuvor ein ruhiges Plätzchen suchen um in den Himmel zu schauen. Denn in den Nächten von Samstag bis Montag sollen immer wieder Wolken aufkommen, sagt Clemens Steiner vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Stuttgart.

Unter der Woche sei die Sicht dagegen klar: „Vor allem die Nächte von Mittwoch (18.) bis Freitag (20.) bleiben sternenklar“, meint der Meteorologe. „Im Laufe der Woche wird die Luftmasse trockner, sodass wir eine gute Sicht auf den Sternenhimmel haben.“ Trotzdem empfiehlt Steiner eine Decke einzupacken: „Die Tiefstwerte in Stuttgart liegen zwar zwischen 10 und 12 Grad, auf der Wiese kann es trotzdem kalt werden.“

Wer den besten Blick auf das Spektakel am Himmel haben möchte, sollte ein Stück aus der Stadt heraus fahren. „Die beste Aussicht haben Sie an Plätzen, an denen die Lichtverschmutzung nicht zu hoch ist“, sagt Steiner.

Mit Lichtverschmutzung meint er die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. Dementsprechend seien vor allem stadtferne Plätze in höherer Lage optimal.

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Lyriden verglühen mit 180.000 km/h

„Das Maximum des Sternschnuppenstroms wird bei zunehmendem Halbmond erwartet“, sagt Astrophysiker Dominik Elsässer. Damit sei es einigermaßen dunkel. Der Mond gehe zudem um 3 Uhr unter, genau zu dem Zeitpunkt, wenn das Sternbild Leier am Horizont aufsteigt, wo die Sternschnuppen ihren Herkunftspunkt haben.

Bei den Lyriden handelt es sich um schnelle Sternschnuppen, die mit Geschwindigkeiten um 50 Kilometer pro Sekunde - das sind 180.000 Kilometer pro Stunde - in die Erdatmosphäre eindringen und verglühen. Eine Reise von der Erde zum Mond würde bei dieser Geschwindigkeit nur zwei Stunden dauern.