Vier Männer wurden bei der Razzia festgenommen – sie müssen sich vermutlich bald vor Gericht wegen gewerbsmäßigen Handels mit Dopingmitteln verantworten. Foto: dpa

80 Polizisten haben acht Wohnungen in Stuttgart, Ludwigsburg und Umgebung durchsucht, bei der Razzia wurden Anabolika und Schusswaffen sichergestellt. Vier Männer wurden vorläufig festgenommen.

Ludwigsburg - Wegen des Verdachts auf illegalen Anabolikahandel haben am Donnerstag rund 80 Einsatzkräfte der Schutz- und Kriminalpolizei acht Wohn- und Geschäftshäuser in Ludwigsburg, Stuttgart, Möglingen, Remseck und Sachsenheim durchsucht. Dabei wurden verschiedene verbotene Substanzen und darüber hinaus acht Schusswaffen sichergestellt, vier Verdächtige im Alter zwischen 23 und 49 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Das haben das Ludwigsburger Polizeipräsidium und die für die Verfolgung von Dopingstraftaten zuständige Staatsanwaltschaft Freiburg mitgeteilt.

Die Razzia war intensiv vorbereitet worden. Die teilweise verdeckt geführten Ermittlungen der Kriminalpolizei begannen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits im Mai 2015 und richteten sich zunächst gegen „einen bereits einschlägig in Erscheinung getretenen“ 44-jährigen Ludwigsburger und seinen 23 Jahre alten Komplizen. Im weiteren Verlauf habe sich der Verdacht gegen den 44-Jährigen erhärtet, außerdem seien weitere mögliche Mittäter identifiziert worden, weshalb die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl und einen Durchsuchungsbeschluss beantragte.

Der Hauptverdächtige sitzt seit Freitag in U-Haft

Über die Menge und Art der verbotenen Substanzen, die bei der Razzia sicher gestellt wurden, macht die Freiburger Staatsanwaltschaft keine Angaben. Die acht Schusswaffen wurden bei einem 49-jährigen mutmaßlichen Dopingdealer entdeckt, der im Besitz eines entsprechenden Waffenscheins ist. Dennoch hat das Ludwigsburger Landratsamt als zuständige Behörde die acht Waffen nach der Razzia beschlagnahmt – „aufgrund offenkundiger Eignungsmängel“.

Der 44-jährige Hauptverdächtige wurde am Freitag dem Haftrichter vorgeführt und in eine Justizvollzugsanstalt eingewiesen, die drei übrigen Männer sind wieder auf freiem Fuß. Alle Vier müssen mit einer Anklage wegen gewerbsmäßigen Handels mit Dopingmitteln rechnen. Im Fall einer Verurteilung beträgt der Strafrahmen dafür ein bis zehn Jahre Gefängnis.

Bereits im vergangenen Oktober hat das Stuttgarter Landgericht eine Gruppe von Dopingdealern aus dem Raum Ludwigsburg zu Bewährungsstrafen verurteilt. Laut der Polizei besteht zwischen den beiden Fällen kein Zusammenhang.