Linkspartei-Chefin Janine Wissler fordert mehr Kita-Personal. Foto: dpa/Swen Pförtner

Die Vorsitzende der Linkspartei, Janine Wissler, fordert die zusätzliche Einstellung von 200 000 Erziehern und Erzieherinnen in Kitas.

Die Vorsitzende der Linkspartei, Janine Wissler, hat sich gegenüber unserer Zeitung für eine Einstellungsoffensive in Kitas ausgesprochen. „In den kommenden Jahren müssen 200 000 Erzieherinnen und Erzieher zusätzlich eingestellt werden. Erst recht, weil an vielen Schulen und Kitas der Betreuungsbedarf zunimmt, während die Personaldecke schrumpft“, sagte Wissler. Die Linken-Chefin begründete ihren Vorschlag mit der Armutsbekämpfung: „Wer keinen Kita- oder Hortplatz findet, der muss sein Kind zu Hause betreuen und kann nicht oder nur eingeschränkt erwerbstätig sein.“ Der Platzmangel werde so zum „echten Armutsrisiko für betroffene Eltern“. Daher landeten „Alleinerziehende besonders häufig im Bürgergeldbezug und damit in der Armutsfalle“. Die Politikerin verlangt, dass die Länder „die Zahl der Ausbildungsplätze erhöhen, Seiteneinsteiger qualifizieren und den Beruf attraktiver machen“.

Wissler fordert Ende der Lehrer-Entlassungen im Sommer

Wissler fordert auch die Abschaffung von „Befristungen, die dafür sorgen, dass Lehrkräfte sich in den Sommerferien arbeitslos melden müssen“. Die Länder dürften nicht auf den Rücken der Lehrkräfte sparen. „Es kann doch nicht sein, dass in Schulen Personalmangel herrscht, aber gleichzeitig tausende Lehrkräfte in die Sommerarbeitslosigkeit geschickt werden. So schreckt man Menschen ab, anstatt sie für den Beruf zu begeistern“, sagte Wissler.

In Baden-Württemberg wurde diese jahrelang gängige Praxis bereits modifiziert. Befristete Arbeitsverträge für Lehrerinnen und Lehrer enden künftig nicht mehr grundsätzlich vor den Sommerferien, sondern werden entlang eines Stichtagsmodells auch den Zeitraum der Sommerferien umfassen.