Alexander Beresowski, Bernd Klingler, Dirk Stroeder und Eberhard Brett (von links) treten in Stuttgart für die AfD zur Landtagswahl an Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Für die AfD in Stuttgart wird im März auch der heftig umstrittene Bernd Klingler zur Landtagswahl antreten. Der von der FDP zu den Rechtspopulisten übergetretene Stadtrat und Fraktionschef im Gemeinderat ist jetzt zu einem von vier AfD-Bewerbern in der Landeshauptstadt gekürt worden. Alexander Beresowski, Dirk Stroeder und Eberhard Brett komplettieren das Quartett.

Stuttgart - Die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) hat am Dienstagabend ihre vier Stuttgarter Kandidaten für die Landtagswahl im März bestimmt. Keiner von ihnen hatte dabei parteiinterne Konkurrenz.

Bernd Klingler (47), seit Januar Fraktionschef der AfD im Rathaus und seit einem Monat Kreisvorsitzender, wird im Wahlkreis Stuttgart 3 (nördliches Stadtgebiet) antreten. Der Stadtrat und Rechtsanwalt Eberhard Brett (61) bewirbt sich im Wahlkreis 4 mit den Neckarorten und Stuttgart-Ost. Im Wahlkreis 1 (Innenstadt) wird Alexander Beresowski (50) antreten, nach eigenen Angaben Kaufmann und Journalist. Im Wahlkreis 2 auf den Fildern kandidiert Dirk Stroeder (43), Professor für Betriebswirtschaft in Stuttgart. Mit dem Arzt Dr. Heinrich Fiechtner will ein weiterer Stuttgarter AfD-Stadtrat Landtagsabgeordneter werden – allerdings in Göppingen.

Auf den in der Werbebranche tätigen Klingler, der erst zur Jahreswende im Streit die FDP-Fraktion verlassen hatte, entfielen 26 Ja- und drei Nein-Stimmen. Er steht wie Fiechtner seit Wochen wegen heftiger Kritik an der deutschen Flüchtlingspolitik im Allgemeinen und speziell wegen der Linie von Stadtverwaltung und Gemeinderat bei der Flüchtlingsunterbringung im Rampenlicht – und heftig in der Kritik. Außerdem steht Klingler ein Prozess bevor. Anklage: Untreue im Umgang mit FDP-Fraktionsgeldern. Klingler beteuert aber seine Unschuld und hat Einspruch gegen einen Strafbefehl eingelegt. Die Versammlungsteilnehmer im Ratskeller focht all dies nicht an. Sie zeigten sich überzeugt, dass er in den Landtag einziehen werde.

„Die Stimmungslage ist zurzeit günstig für uns“, sagte Karl-Friedrich Hotz, Co-Kreisvorsitzender neben Klingler. Das liege an der Flüchtlingsproblematik. Ohne dies wäre man in der Konkurrenz mit der FDP und der Partei Allianz für Fortschritt und Aufbruch (Alfa) „in der Versenkung verschwunden“, sagte er mit Blick auf das Auf und Ab der Wahlprognosen.