Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat erstmals die zweite Pandemiestufe ausgerufen. Die sogenannte "Hab' Acht!"-Stufe fordert zu mehr Sorgfalt und Aufmerksamkeit auf, um einen weiteren Lockdown zu verhindern.
Die Zahlen der Covid 19-Infizierten in Baden-Württemberg steigt aktuell an. Als Reaktion darauf wurde durch die Landesregierung nun erstmals die zweite Stufe des Pandemiealarms verkündet. Was das konkret bedeutet, wurde am Dienstagmittag bei der Landespressekonferenz durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sozialminister Manfred Lucha erläutert.
Baden-Württemberg und seine Bürger hätten die erste Welle der Coronapandemie gut gemeistert, da die Maßnahmen größtenteils befolgt und akzeptiert worden sind. Deutschland sei aber noch längst nicht über den Berg: Es seien wieder mehr Senioren betroffen, auch in Altenheimen gibt es wieder Fälle. Das wesentliche Problem der Infektionslage seien laut Lucha aber Feiern und Rückkehrer aus Risikogebieten und nicht etwa Schulen und Kindergärten.
Was ändert sich durch die Pandemie-Stufe konkret?
Wesentlicher Bestandteil sind verstärkte Kontrollen der derzeit gültigen Vorgaben im Hinblick auf Abstandsregeln und Maskenpflicht. Das betrifft unter anderem den ÖPNV aber auch Einkaufsstätten sowie Restaurants, Bars, Kneipen und Hotels. Falsche Angaben in Gästelisten werden außerdem zukünftig mit einem Bußgeld belegt.
Was Privatfeiern angeht, werde erneut an die Menschen appelliert. Körperliche Nähe sollte auch bei Hochzeiten und Begräbnissen weitestgehend reduziert oder ganz unterbunden werden.
Weiterhin gilt ein Beherbungsverbot für Gäste, die sich zuvor in einem Risikogebiet innerhalb von Deutschland aufgehalten oder dort ihren Wohnsitz haben und nach Baden-Württemberg einreisen. Ausschlaggebend ist der Schwellenwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den vorhergehenden sieben Tagen.
Zusammengefasst war die wesentliche Botschaft der Konferenz, der Appell an die Bürger, sich an die Vorgaben zu halten. Ziel ist es, die Stufe 3 im Pandemiealarm auf jeden Fall zu verhindern. Diese bedeute zwar noch keinen Lockdown, würde aber starke Eingriffe ins öffentliche Leben bedeuten.