Die Gremien des Sparkassenverbands Baden-Württemberg haben am Montag einstimmig zugestimmt, dass die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Papiere aus dem Garantieportfolio verkaufen darf.
Stuttgart - Die Gremien des Sparkassenverbands Baden-Württemberg haben am Montag einstimmig zugestimmt, dass die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) die Papiere aus dem Garantieportfolio verkaufen darf. Das teilte der Sprecher des Sparkassenverbands mit. Die Eigner der LBBW – Land, Stadt Stuttgart und Sparkassen – hatten beschlossen, den Verkauf des Portfolios im Volumen von 4,7 Milliarden Euro zu prüfen, wenn die Marktlage günstig ist. Offenbar sind Hedgefonds und andere Finanzinvestoren bereit, diese Giftpapiere zu kaufen.
Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 hatten die Eigner der LBBW für hochriskante Papiere über 12,7 Milliarden Euro Garantien gegeben. Werden Papiere aus diesem Garantiepaket mit Verlust verkauft, müssen die Eigner dafür aufkommen. Dennoch herrscht bei den Sparkassen einhellig die Meinung vor, dass es ein großer Erfolg wäre, wenn der angepeilte Milliardendeal klappen würde, weil damit Risiken bei der LBBW abgebaut würden. Noch sei das Geschäft nicht in trockenen Tüchern. Die Höhe möglicher Verluste sei kein Thema der Verbandssitzung gewesen, hieß es. Denn wenn bekannt würde, wo die Untergrenze für die Bank läge, würde kein Investor mehr bieten.
Vergangenen Donnerstag hat bereits der Gemeinderat der Stadt grünes Licht für den Verkauf gegeben. Im Mai hatte die LBBW mitgeteilt, dass sie noch auf riskanten Wertpapieren in Höhe von 9 Milliarden Euro sitzt. Gelingt der jetzt zum Verkauf stehenden Papiere im Volumen von 4,7 Milliarden, wäre die Bank ihrem Ziel, sich vollständig von den Giftpapieren zu trennen, ein gutes Stück näher. Ende 2008 saß die Bank auf einem Berg hochriskanter Papier im Umfang von 95 Milliarden Euro.