Auf Tina Krepelas Bilder muss sich der Betrachter einlassen. Foto: Avanti/Ralf Poller

Tina Krepela stellt seit Sonntag ihre fotografischen Werke im Marbacher Rathaus aus.

Dass Fotografie weitaus mehr sein kann als die bloße Ablichtung von Realität, das rückt derzeit Tina Krepelas Ausstellung „Lichtreaktion“ im Marbacher Rathaus in den Fokus. Die Künstlerin, die auf der Lazi-Akademie Esslingen nicht nur audiovisuelles Mediendesign studiert hat, sondern auch Grafik- und Fotodesign, verhilft den Betrachtern ihrer Werke – mit der ihr eigenen Art zu sehen sowie mit den besonderen Lichteffekten, die mithilfe der heutigen technischen Möglichkeiten entstehen – zu ganz eigenen Wahrnehmungen und Assoziationen. „Bilder, auf die man sich einlassen muss“, wie Krepela selbst sagt. So ist der von ihr eingefangene „Hohlweg“ ein weiches, grünes Lichtspiel, das beinahe zum Träumen einlädt. Magische Anmutung zeigen besonders auch die Wasserbilder – bei ihr tragen sie vielfach den Titel Najaden. Bei „Blossom Launch“ wirken die Gräser wie ein irrlichterndes Szenario im Wald. Dass sie, die seit 2020 in Marbach lebt, auch Motive aus Marbach zeigt, ist für den stellvertretenden Bürgermeister Michael Herzog, der die Künstlerin in Vertretung für Bürgermeister Jan Trost vorstellte, ein Indiz dafür, dass sie „in Marbach angekommen“ ist. So darf sich der Ausstellungsbesucher etwa auch über das Neckarviadukt freuen, bei dem die vorbeirauschende S-Bahn durch die Farbreflexe lediglich erahnt werden kann. Gleichermaßen das geisterhaft verschwimmende Schiller Nationalmuseum, das quasi mit dem faszinierenden Lichtquell des Neckars konkurriert.