Zwei Männer auf der Zielgeraden ihrer politischen Karriere: Thomas Strobl (CDU) und Winfried Kretschmann (Grüne) Foto: imago/Arnulf Hettrich

Die ungeklärten Nachfolgefragen in den Regierungsparteien halten das Land in einem Schwebezustand zwischen Reform und Weiter-so. Noch verharrt Ministerpräsident Winfried Kretschmann im sanften Abendlicht. Seinen Vize Thomas Strobl verschluckt schon die Dunkelheit.

Jetzt, da die Sommerpause sich ankündigt und die Ära Kretschmann mählich ausklingt, bietet die Landespolitik das Bild gespannter Ruhe. In den Ministerien waltet Routine. Aktenmaschinen werfen gleichmütig Verordnungen, Richtlinien, Umsetzungshinweise aus. Manche sind wichtig, andere entbehrlich. Die Blüten der Bürokratie verwelken rasch. In den Amtsstuben hebt von Zeit zu Zeit ein Referent das schwere Haupt und blinzelt prüfend hinauf zur Villa Reitzenstein, ob die Flagge des Ministerpräsidenten noch weht – oder ob es ratsam erscheint, sich im Machtgefüge der Landesverwaltung neu zu orientieren.