Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) war im Fall Kunzmann zurückhaltend. (Archivbild) Foto: 7aktuell.de//Marc Gruber

Der Demografiebeauftragte des Landes hat mit einem Facebook-Post über Polizeigewalt Rücktrittsforderungen ausgelöst. Ministerpräsident Winfried Kretschmann will sich zu Thaddäus Kunzmann nicht äußern – der Sozialminister soll ihm aber die Leviten lesen.

Stuttgart - Mit einem mittlerweile gelöschten Facebook-Post über vermeintlich nicht existente Polizeigewalt in Deutschland hat der Demografiebeauftragte des Landes, Thaddäus Kunzmann (CDU), scharfe Kritik und Rücktrittsforderungen ausgelöst. Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte am Dienstag, Sozialminister Manfred Lucha (beide Grüne) sei beauftragt, „ihn einzubestellen und ihm die Leviten zu lesen.“

Seine persönliche Meinung zu dem Post, in dem Kunzmann außerdem auf die Vorstrafen Floyds hinweist und sagt, so jemanden wolle er nicht als Ikone stilisiert sehen, wollte der Ministerpräsident nicht preisgeben: „Ich gebe über einen Angestellten der Landesregierung keine Bewertung ab.“

Andere Politiker gingen offensiver um. So twitterte der Grünen-Landtagsabgeordnete Alexander Salomon etwa, „Not my Demokratiebeauftragter.“ Der SPD-Abgeordnete Jonas Weber meinte, der Demografiebeauftragte müsse sich nach seinen Aussagen „eine neue Aufgabe“ suchen. Kunzmann verwies derweil darauf, die Aussage auf seinem privaten Facebook-Account und nicht als Amtsträger veröffentlicht zu haben.