In den Wäldern im Landkreis Esslingen lebt ein weißer Rehbock. Einem Naturfotografen sind nun Aufnahmen des außergewöhnlichen Wesens gelungen.
Kreis Esslingen - Im Landkreis Esslingen ist mehrfach ein weißes Reh gesichtet worden. Wie das Landratsamt Esslingen mitteilt, haben Jäger, Waldarbeiter und der zuständige Revierleiter das Tier bereits im Wald gesichtet, doch nun ist es dem Naturfotografen Markus Pieger aus Wendlingen gelungen, das Tier zu fotografieren. Damit sind Pieger außergewöhnliche Aufnahmen gelungen, die wie aus einer anderen Welt wirken. Laut dem Landratsamt handele es sich bei dem „weißen Reh“ genau genommen um einen Rehbock.
Der Wildtierforschungsstelle Baden-Württemberg in Aulendorf seien außerdem keine weiteren Meldungen über Albinorehe im Land bekannt, daher gibt es keine gesicherten Zahlen über die Häufigkeit dieser genetischen Anomalie bei Rehwild. Allerdings wurde 2017 im Kreis Ludwigsburg ebenfalls ein weißes Reh gesichtet.
Rehe und Wald sollen nicht gestört werden
Albinismus beruht auf einer Stoffwechselstörung der Pigmentzellen, die für die dunkle Färbung von Haut, Fell und Augen zuständig ist und auf einem Gendefekt beruht. Tierische Albinos sind gegenüber Artgenossen benachteiligt, weil sie schlecht getarnt sind und wegen Sehstörungen oft nicht rechtzeitig fliehen können. Dem Esslinger Albino-Rehbock dürfte allerdings die größte Gefahr vom Autoverkehr drohen, denn die Jäger schonen das Tier schon seit längerem.
Das Forstamt weist ausdrücklich darauf hin, dass darauf verzichtet wurde, den genauen Sichtungsort zu nennen, um das Tier und seine Umgebung, das Ökosystem Wald, vor weiteren Fotografen zu schützen.