Das Testzentrum in Sindelfingen hat am Wochenende zu. Foto: factum/Simon Granville

Eine neue Ambulanz ergänzt die Arbeit der Testzentren in Sindelfingen und Herrenberg

Böblingen - Die Zeit der Provisorien ist vorbei. Der Kreis Böblingen stellt den Wochenenddienst der beiden Corona-Testzentren in Sindelfingen und Herrenberg ein. Zurückgefahren wird auch die Corona-Hotline im Landratsamt, sie ist jetzt nur noch von montags bis freitags unter 070 31 / 663 35 00 erreichbar

Zusätzlich zu den Angeboten gibt es jetzt eine Corona-Ambulanz, deren Standort der Landkreis geheim hält, damit die Einrichtung nicht überrannt wird von Menschen, die normale Atemwegserkrankungen haben, wie Husten oder Heuschnupfen.

Nur der Hausarzt kann einweisen

Einen Termin für die Ambulanz kann alleine der Hausarzt ausmachen. Am Wochenende erhält man beim kassenärztlichen Notdienst Hilfe unter der Nummer 116 117, auch ist es möglich, den Notfalldienst der Krankenhäuser anzurufen.

Nach wie vor gilt: Wer Grippe-ähnliche Symptome hat, also Fieber in Verbindung mit Husten und Gliederschmerzen, der muss seinen Hausarzt telefonisch kontaktieren und der Arzt entscheidet über das weitere Vorgehen. In der Corona-Ambulanz werden die Patienten dann von niedergelassenen Ärzten und ihrem Personal betreut. Das hat auch den Zweck, die Kliniken vor unnötigen Einweisungen zu bewahren. Außerdem tragen die Ärzte und das Personal immer die erforderliche Schutzkleidung. Das Büropersonal der Ambulanz wird dabei vom Landratsamt bereit gestellt.

Nachdem der Ausnahmezustand durch die Pandemie in Deutschland schon sieben Wochen andauert, scheinen die meisten Fragen rund um die Virus-Krankheit beantwortet zu sein. Das zumindest könnte erklären, warum die Anrufe an die Corona-Hotline im Landratsamt in den letzten Tagen so weit zurück gegangen sind, dass es sich nicht mehr lohnt, die Hotline am Wochenende aufrecht zu erhalten.

Bis zu 700 Anrufe täglich

Dabei haben die Mitarbeiter dort fast Übermenschliches geleistet, was die Statistik des Landratsamtes beeindruckend dokumentiert: In den Spitzenzeiten mussten in zwei Schichten 24 Mitarbeiter am Tag bis zu 700 Anrufe entgegennehmen. Bis Ostern kamen etwa 500 Anrufe täglich, am Wochenende riefen jeweils rund 150 bis 200 Menschen pro Tag an. Seit Ostern ist die Zahl der Anrufe um mehr als die Hälfte auf rund 300 täglich zurückgegangen, samstags und sonntags kamen nur noch jeweils 50 Anrufe an.

In den beiden Testzentren des Landkreises wurden bisher 8243 Abstriche gemacht: 5086 in Herrenberg und 3157 in Sindelfingen. Rund 9,6 Prozent der Erkrankten wurden dort laut der Pressestelle positiv auf das Coronavirus getestet.