Homöopathie hat außer dem Placebo-Effekt keine nachweisbare Wirkung, deshalb ist es an der Zeit, sie als Kassenleistung zu streichen, findet unser Berliner Korrespondent Norbert Wallet.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Homöopathie als Kassenleistung streichen. Um gleich ein Missverständnis auszuräumen: Mit dem Thema Kostendämpfung im Gesundheitswesen hat das gar nichts zu tun. Die Ausgaben für die Zuckerkügelchen, die manche Kassen im Zuge ihrer freiwilligen Leistungen übernehmen, belaufen sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Angesichts von Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung, die sich 2022 auf 289 Milliarden Euro beliefen, ist das eine zu vernachlässigende, sozusagen homöopathische Größe. Es ist auch nicht so, dass die Hersteller auf die Kostenübernahme in irgendeiner Form angewiesen wären. Die ist eher für das Prestige gut, weil die Kassen mit ihren Zuschüssen der Branche den Schein wissenschaftlicher Hoffähigkeit verleihen.