Warum hat ein Bauunternehmer die Leasingraten für das Auto des Löwensteiner Bürgermeisters bezahlt? Dafür gibt es immer noch keine überzeugende Erklärung.
Die Ermittlungen gegen den Löwensteiner Bürgermeister Klaus Schifferer wegen Vorteilsannahme sind durch einen anonymen Hinweisgeber angestoßen worden. Das sagte der Hauptsachbearbeiter vom Dezernat für Wirtschaftsdelikte und Korruption im Polizeipräsidium Heilbronn beim Prozess vor dem Heilbronner Landgericht am Mittwoch. Dort müssen sich der langjährige Bürgermeister und ein befreundeter Bauunternehmer sowie dessen Sohn verantworten. Schifferer soll bis zu einem Unfall im Januar 2021 ein Jahr lang mit einem Toyota Hybrid gefahren sein, dessen Leasingraten vom Konto des Bauunternehmens beglichen wurden. Schifferer stellte die Angelegenheit in einer neuerlichen Verteidigererklärung als harmlos dar. Der Bauunternehmer habe das Auto zu einem späteren Zeitpunkt in seinen Fuhrpark übernehmen wollen. Die vorher anfallenden Kosten für Versicherung, Steuer und Leasing habe er selbst übernehmen wollen. Er habe der Einfachheit halber aber nur einmal im Jahr mit dem Bauunternehmer abrechnen wollen. Dies geschah allerdings erst im Juli 2021, als das Auto schon Schrott war und die Ermittlungen durch eine Hausdurchsuchung im Haus des Bürgermeisters und bei der Baufirma schon bekannt geworden waren.