Die erste Runde des landesweiten Projekts „Natur nah dran“ ist beendet – die Feier stieg im K.
Kornwestheim - Stellvertretend für ganz Kornwestheim hat Bürgermeister Daniel Güthler viel Lob eingesteckt. Bei der Abschlussfeier des Projekts „Natur nah dran“ ist unter anderem die Landesministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Thekla Walker, im K zu Gast. „Insbesondere an Kornwestheim will ich einen Gruß richten, Sie haben das hervorragend gemacht“, sagt sie, „Sie haben diese wichtige Aufgabe angenommen und überzeugen mit kommunaler Biodiversität.“ Susanne Nusser, die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Städtetags, schließt sich dem positiven Ton an: „Kornwestheim hat sich die Natur wirklich mitten in die Stadt geholt, so hat das Projekt eine hohe Sichtbarkeit für die Bürgerinnen und Bürger“, sagt sie.
Mehr als 60 Kommunen nehmen teil
Die Aktion „Natur nah dran“ des Naturschutzbundes (Nabu) und des Landes Baden-Württemberg ist erst einmal beendet. Fünf Jahre lang haben mehr als 60 Kommunen im Land etliche Grünflächen umgestaltet und damit neue Lebensräume geschaffen. Um das zu feiern, haben sich teilnehmende Kommunen, Vertreter des Nabu, des Städtetags und Umweltministerin Thekla Walker in Kornwestheim getroffen. Dort läuft das Projekt seit nunmehr drei Jahren, fünf Flächen haben ein neues Gesicht erhalten und sind neu bepflanzt worden. Daniel Güthler sagt, die Stadt wolle damit auch ein Vorbild sein für private Grünflächen. „Außerdem hat es eine interne Wirkung“ erzählt Güthler, „in der Stadtgärtnerei hatten wir schon immer einen hohen ökologischen Standard, aber da ziehen wir jetzt noch mehr an.“
Cordula Wohnhas, Leiterin der Stabstelle Umwelt- und Klimaschutz bei der Stadt, verrät eine Anekdote aus der Zeit, in der Kornwestheim in das Projekt eingestiegen ist. „Wir standen mit dem Nabu im strömenden Regen an der Grünfläche vor dem K und haben uns gefragt, ob wir diese Fläche nicht doch weglassen“, sagt sie. Der Nabu habe entgegnet: auf keinen Fall! Vor allem wegen dieser zentralen Fläche sei Kornwestheim überhaupt ausgewählt worden als Empfänger der Förderung.
Zu Beginn des Projekts sind jeweils zehn Kommunen pro Jahr für die Umgestaltung von Grünflächen bezuschusst worden. Nun soll „Natur nah dran“ im Herbst weitergehen – diesmal mit 15 Kommunen pro Jahr. Die Nachfrage ist da: Innerhalb von fünf Jahren hat sich fast jede vierte Kommune im Land für das Projekt beworben.
Bei der Abschlussfeier der ersten „Natur nah dran“-Runde erhalten alle Städte und Gemeinden, die sich seit 2018 am Projekt beteiligen, eine Urkunde. Vertreter aus Vaihingen an der Enz, Marbach, Ehningen, Waldenbuch (beide Kreis Böblingen) und vielen anderen Orten treten einzeln auf die Bühne und nehmen ihr Dankeschön von Ministerin Thekla Walker entgegen. Danach steht ein Besuch der Fläche vor dem K an.
Viel Respekt bei den Bürgern
Cordula Wohnhas erzählt, dass der Boden dort ausgetauscht wurde und anfangs oft Fahrradfahrer über die brache Fläche gedüst seien. Mittlerweile stoße die Stadt auf viel Respekt bei den Bürgern. „Wir bekommen jetzt eher Anfragen, warum wir den Rasen schon mähen und ob man den nicht für die Bienen stehen lassen kann“, sagt sie.
Auch Daniel Güthler meint, dass sich in den vergangenen Jahren viel im Denken der Menschen geändert habe. Als Kornwestheim in das Projekt eingestiegen ist, habe er sich nicht vorstellen können, dass es nun eine Abschlussveranstaltung mit Vertretern aus ganz Baden-Württemberg gibt. „Ich dachte, das ist schon ein Stück zu hoch gegriffen“, sagt er. Aber es habe sich etwas getan und es sei wichtig, dass nun der Projektinhalt gewürdigt wird. Kornwestheim selbst wird nach Auslauf der Förderung auf eigene Faust zwei weitere Flächen ökologisch aufwerten. Der Spitzenreiter bei umgestaltetem Grün ist bisher Ettenheim im Schwarzwald: 35 Flächen sind dort umgestaltet worden, nur sieben waren im Projekt gefördert.
Natur nah dran