Menschen aus der Ukraine bekommen derzeit viel Hilfe – auch von Robos. Foto: privat

Die Firma Robos Labels möchte Menschen in dem Kriegsgebiet unterstützen

Kornwestheim - Geld, Lebensmittel und allerlei Alltagsgegenstände spenden die Mitarbeiter von Robos Labels in die Ukraine. Christine Hartmann arbeitet bei der Firma im Bereich Marketing. Sie erzählt, dass es gar nicht so einfach war, die Spenden in die Ukraine zu bekommen.

Frau Hartmann, wie kommt man als Etikettenhersteller auf die Idee, eine große Spendenaktion für die Ukraine zu starten?

Das Thema ist gerade überall präsent, da wollen wir einfach nicht untätig sein. Wir haben außerdem einen ukrainischen Mitarbeiter, der direkt betroffen ist. Die Hilfsbereitschaft im Unternehmen und bei der Geschäftsführung ist groß, deshalb haben wir auch damals für die Flutopfer im Ahrtal gespendet.

Sie haben mehrere Paletten an Spenden innerhalb von zwei Tagen gesammelt. Das ist viel – liegt solange der Betrieb in der Firma lahm?

Viele Leute haben mit angepackt: Die Abteilung Einkauf war beteiligt, das Marketing, die Logistik, auch das Personal. Bei vielen ging das nebenher, sie haben sich die Zeit freigeschaufelt.

Warum musste es so schnell gehen?

Wir wollten unsere Sach- und Lebensmittelspenden an die Hilfsorganisation „Art Helps“ geben und dafür hatten wir nur zwei Tage Zeit, weil die Frist auslief. Aber wir haben das gut hinbekommen.

Was genau haben Sie und Ihre Mitarbeiter gespendet?

Von den Mitarbeitern kamen warme Decken, Kleidung, Babynahrung, Erste-Hilfe-Koffer und einige Artikel aus der Apotheke. Außerdem haben wir für 1000 Euro im Großmarkt eingekauft, das war gar nicht so einfach. Die Großmärkte waren so überlastet, dass sie uns nichts liefern konnten. Einen konnte ich dann überzeugen, dass er uns die Waren bereitstellt, so dass wir sie selbst abholen und den Weitertransport organisieren konnten. Zudem haben wir 500 Euro an eine Hilfsorganisation überwiesen.

Hat sich die Hilfsorganisation über so viele Paletten von Ihnen gefreut?

Leider ist ein Teil der Sachspenden wieder zu uns zurückgekommen, vor allem die Kleidung, weil die Initiative überrannt wurde. Ich habe dann viel telefoniert und musste feststellen, dass keine Organisation mehr Sachspenden annimmt. Zum Glück habe ich einen Unternehmer aus Erligheim gefunden, der regelmäßig in die Ukraine fährt und der den Rest unserer Spenden am Dienstag direkt mitgenommen und auf den Weg gebracht hat.

Wohin genau gehen die Spenden?

Im ersten Moment war der genaue Ort für uns nicht entscheidend. „Art Helps“ liefert in die schwer beschädigten Städte der Ukraine. Der Unternehmer fährt nach Katowice in Polen, und die Spenden werden dort an Geflüchtete weitergegeben. Es ist ein gutes Gefühl, dass man überhaupt helfen kann. Und der Bedarf ist wahrscheinlich immens, so dass die Menschen in der Ukraine alle Spenden gebrauchen können.