Die Stadt ist noch nicht überzeugt von Luftfiltern. Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Schnellstmöglich soll von der Förderung des Landes Gebrauch gemacht werden. Die Stadt zögert noch.

Kornwestheim - Die Kornwestheimer Grünen wollen die Diskussion um Luftfilteranlagen in den Bildungseinrichtungen der Stadt vorantreiben. Sie haben zwei Anträge formuliert, die in den Ausschüssen und im Gemeinderat diskutiert werden sollen. Zum einen wollen sie prüfen lassen, wie viele Luftfilter in Schulen und Kindertagesstätten überhaupt benötigt werden, wie teuer das würde und welche Zuschüsse von Land und Bund zu erwarten wären. Mobile Luftfilter könnten laut den Grünen ihren Dienst tun, bis stationäre leistungsfähigere Raumlufttechnische Anlagen (RLT) in Klassenzimmern und Kindergärten installiert wären.

Langfristig sind fest installierte Lüfter gewünscht

An dieser Stelle schließt der zweite Antrag an. In diesem geht es der Fraktion darum, die Anzahl der Klassenräume an den Grundschulen zu erheben, die mit diesen „RLT“ sinnvoll und gut verteilt auszustatten wären. Die Grenze der Fördersumme liegt bei 500 000 Euro, insgesamt lägen die Kosten damit bei maximal 625 000 Euro.

Die Anträge sind im Zusammenhang mit der baden-württembergischen Diskussion um Luftfilter an Schulen zu sehen. Anfang der Woche wurde bekannt, dass das Land Fördermittel dafür bereitstellen will. Im Antrag der Grünen heißt es, die Stadt möge „den Fördermittelantrag aus dem Förderprogramm für eine coronagerechte Ausstattung der Schulen und Kindertageseinrichtungen mit raumlufttechnischen Anlagen (RLT) umgehend stellen.“

Stadt will sich erst schlau machen

Die Grünen-Stadträtin Edda Bühler hätte den Wunsch nach Luftfilteranlagen an Schulen gerne noch im Nachtragshaushalt berücksichtigt, der gerade vom Gemeinderat beraten wird. Aber das sei schon aus Zeitgründen nicht möglich, so der Erste Bürgermeister Daniel Güthler. Die Stadtverwaltung werde sich mit dem Begehren der Grünen befassen und es nach der Sommerpause in die kommunalpolitischen Gremien einspeisen. Für ihn sei noch nicht klar, ob das eine lohnenswerte Investition sei. „Wir sollten uns schlau machen, bevor wir darüber entscheiden“, sagt er.

Schon vor einigen Tagen war aus dem Rathaus zu hören, mobile Luftreinigungsanlagen seien nur dort sinnvoll, wo aus baulichen Gründen das Öffnen von Fenstern nicht möglich sei. Ansonsten überwögen Nachteile wie Lärmbelästigung und Energieverbrauch.