Xi Jinping, Präsident von China, will Taiwan seinem Land einverleiben. (Archivbild) Foto: dpa/Li Gang

Kurz nach seiner Machtdemonstrattion rund um die Insel verbietet China Schiffen für Sonntag die Einfahrt in ein Gebiet nördlich von Taiwan. China begründet die Sperrung mit Weltraumaktivitäten.

Nur wenige Tage nach großangelegten Militärmanövern rund um Taiwan verbietet China Schiffen für Sonntag die Einfahrt in ein Gebiet nördlich der Insel wegen „womöglich herabfallender Raketentrümmer“. Der betroffene Bereich befindet sich rund 160 Kilometer von der taiwanischen Hauptstadt Taipeh entfernt. Er werde am Sonntag von 09.00 bis 15.00 Uhr (Ortszeit, 03.00 bis 09.00 Uhr MESZ) gesperrt, sagte die Seesicherheitsbehörde der ostchinesischen Provinz Fujian am Donnerstag. Während dieser Schließung sei Schiffen die Einfahrt verboten.

Gemäß den Angaben Taiwans hatte China bereits wenige Tage zuvor angekündigt, am Sonntag eine 27-minütige Flugverbotszone über dem Norden der Insel einzurichten. Begründet worden sei dies mit „Weltraumaktivitäten“. Das Außenministerium in Peking wollte sich am Donnerstag nicht zu einer Flugverbotszone äußern. Es war unklar, ob ein Zusammenhang mit den Militärübungen besteht.

Chinas „vereintes Schwert“

Von Samstag bis Montag hatte China ein Militärmanöver mit dem Namen „Vereintes Schwert“ rund um das selbstverwaltete Taiwan abgehalten. Dabei simulierten die chinesischen Verbände Angriffe auf „Schlüsselziele“ in Taiwan und übten eine Blockade der Insel.

Mit den Operationen reagierte Peking auf einen USA-Besuch der taiwanischen Präsidentin Tsai Ing-wen. Sie hatte dort den Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, getroffen. Er hat das dritthöchste Staatsamt des Landes inne.

Seit der politischen Trennung von Festlandchina und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will – notfalls mit militärischer Gewalt.