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Die Kandidatin der Protestpartei Fünf Sterne, Virginia Raggi, hat nach ersten Prognosen gute Chancen auf den Posten der ersten Bürgermeisterin Roms. Mehreren Nachwahlbefragungen zufolge sie bei der zweiten Runde der Kommunalwahl in der italienischen Hauptstadt auf mehr als 60 Prozent der Stimmen.

Rom - Die Kandidatin der Protestpartei Fünf Sterne, Virginia Raggi, ist Prognosen zufolge zur ersten Bürgermeisterin Roms gewählt worden. Mehreren Nachwahlbefragungen zufolge kam Raggi bei der zweiten Runde der Kommunalwahl in der italienischen Hauptstadt am Sonntag auf mehr als 60 Prozent der Stimmen. Sie lag damit deutlich vor ihrem Konkurrenten Roberto Giachetti von der Demokratischen Partei (PD) des italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi.

Die 37-jährige Raggi hatte bereits die erste Wahlrunde vor zwei Wochen mit gut 35 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Der 55-jährige Giachetti, Vizepräsident des italienischen Abgeordnetenhauses, war im ersten Durchgang auf knapp 25 Prozent der Stimmen gekommen. Kommunalwahlen fanden am Sonntag in insgesamt 126 italienischen Gemeinden statt, darunter neben Rom auch Mailand, Neapel, Turin und Bologna. Bis 23.00 Uhr konnten mehr als neun Millionen Wahlberechtigte ihre Stimme abgeben. Die Wahlbeteiligung war noch geringer als vor zwei Wochen: Bis 19.00 Uhr lag sie laut Innenministerium bei nur 36,5 Prozent - am 5. Juni waren es 43,6 Prozent gewesen.

Die Kommunalwahlen sind ein wichtiger Stimmungstest für Renzi. Der Sieg von Raggi in Rom bedeutet einen herben Schlag nicht nur für die Regierung, sondern auch für seine Mitte-links-Partei PD. Die 2009 ursprünglich als Protestbewegung gegründete Partei Fünf Sterne des Starkomikers Beppe Grillo erhoffte sich von den Wahlen und insbesondere dem Ergebnis in Rom einen Schub für ihre Festigung als größte Oppositionspartei. Spätestens im Juni 2018 finden in Italien Parlamentswahlen statt.