Nach der Grundschule gibt es viele Wege Foto: dpa

Die Parteien sollten die Diskussion über Schulstrukturen beenden und die Frage in den Mittelpunkt rücken, wie sich die Qualität an allen Schularten verbessern lässt, meint Redakteurin Maria Wetzel.

Stuttgart - „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die beste Schule im ganzen Land?“ Diese Frage beschäftigt die Schulen mehr denn je – schließlich geht es darum, sich in Position zu bringen. Viele hoffen darauf, dass sie im Falle eines Regierungswechsels mehr Gehör finden. Eines der verlockenden Versprechen ist die Wahlfreiheit zwischen dem acht- und dem neunjährigen Gymnasium, die CDU und FDP ins Spiel gebracht haben. Mit ihr liebäugeln auch einige in der SPD, die den Grünen 44 Gymnasien mit G 9-Zügen abgetrotzt hat.

Dabei kommt es in den nächsten fünf Jahren vor allem darauf an, das Schulsystem zu stabilisieren, das durch den Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung und die Einführung der Gemeinschaftsschule ziemlich in Unruhe geraten ist. Die neuen Schülerzahlen des Statistischen Landesamtes zeigen aber auch, dass die neue Schulart bei vielen Eltern Zuspruch findet. Sie sichert Schulstandorte vor allem im ländlichen Raum und stellt für viele Eltern eine Alternative zum Gymnasium dar – entlastet diese also.

Eine Studie zur Gemeinschaftsschule, die vergangene Woche vorgestellt wurde, zeigt allerdings, dass die Qualität an den Schulen sehr unterschiedlich ist – wie an allen anderen Schularten auch. Um das zu ändern, sollten alle Parteien die Diskussion über Schulstrukturen beenden und die Frage in den Mittelpunkt rücken, wie sich die Qualität verbessern lässt – an allen Schularten. Und dann alles dafür tun.