Die Geschichte König Wilhelms II. ist um eine Anekdote reicher. Foto: imago images/Arnulf Hettrich

Vom König im falschen Grab bis zum Staatssekretär, den es nicht gibt. Man muss genau hinschauen, um nicht geblendet zu werden. Eine Glosse von Jan Sellner

Ein lokales Enthüllungsgeschichtle aus dieser Woche gibt Anlass, an einen antiken Fabeldichter – Phaedrus – zu erinnern. Ihm verdanken wir die zeitlose Erkenntnis, „dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen“. Und das bis in höchste Kreise hinein: Der auf dem Alten Friedhof in Ludwigsburg bestattete letzte württembergische König Wilhelm II. zum Beispiel – das haben kluge Köpfe und bohrende Frager herausgefunden – liegt gar nicht in dem Grab, auf dem sein Name steht, sondern im Grab daneben. Eine verrückte Geschichte. Eigentlich eine Lausbubengeschichte. Nur dass die Lausbuben in diesem Fall aus dem Ludwigsburger Rathaus und aus dem Hause Württemberg kommen.