Das Schanklokal ist das Herzstück des Kesselhauses in der Arnold-Galerie. Foto: Eva Herschmann

Im Kesselhaus in einer ehemaligen Eisenmöbelfabrik in Schorndorf wird selbst gebrautes Bier und Bierschnaps ausgeschenkt. Dazu wird eine bodenständige Küche angeboten.

Schorndorf - Der erste Eindruck beim Betreten des Kesselhauses ist ziemlich überwältigend. Der Blick wandert zwischen der mehr als zehn Meter hohen Decke, den mächtigen Kesseln, den zwei Emporen und dem Mobiliar mit Geschichte hin und her.

Die ehemalige Eisenmöbelfabrik L. & C. Arnold, die der Galerie in Schorndorf ihren Namen gibt und die Q-Galerie, die Forscherfabrik, Läden, Büros und ein Parkhaus beherbergt, bietet eine Vielzahl von Besonderheiten. Die viele Meter tiefe Grube, die unter dem Betonboden versteckt ist, ist nur eine davon. „Wir hatten uns überlegt, ob wir einen Glasboden darüber legen“, erzählt Küchenmeister Dietmar Haerer. Er führt die erste Schorndorfer Gasthausbrauerei mit seiner Lebensgefährtin Monika Bühner, gelernte Köchin und Restaurantfachfrau, seit 2004.

Gerstensaft im Holzfass

Der trittfeste Glasboden wurde dann doch nicht eingesetzt. Das Kesselhaus hat derlei Effekthascherei auch gar nicht nötig. Schließlich bietet der gastronomische Betrieb neben außergewöhnlichen Räumen zudem noch selbst gebrautes Bier, „das einzig wahre Schorndorfer“, sagt Haerer, der auch internationaler Biersommelier ist. „Wir haben immer unser obergäriges Weizen Wusele und unser untergäriges Pils Loisl im Ausschank. Dazu gibt es dann zudem noch ein wechselndes Aktionsbier.“ Als besondere Spezialität wird dem Gerstensaft im Kesselhaus außerdem seine Würze entlockt und im Holzfass veredelt, um zum goldgelben Bierschnaps aus dem Barriquefass zu reifen.

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Die Mehrzahl des Publikums gehöre zur Generation Mittelalter, sagt Dietmar Haerer. Auch Geschäftsleute schätzen die ehrliche, bodenständige Küche, das besondere Industrie-Flair der ehemaligen Fabrik und die vielen Möglichkeiten des weitläufigen und großzügigen historischen Areals. Deshalb habe die Pandemie auch ein großes Loch gerissen, erklärt der Patron des Kesselhauses. „Die ganzen Sonderveranstaltungen wie Weihnachtsfeiern, aber auch Hochzeiten sind auf einen Schlag weggefallen. Das hat betriebswirtschaftlich alles verschoben.“

Mittlerweile kocht es zum Glück wieder im Kesselhaus, und das Herz der Schorndorfer Brauhaus-Gastronomie schlägt im großen Schanklokal, das von zwei glänzenden Kupferkesseln dominiert wird. Die mächtige Brauanlage und das rustikale Umfeld, bei dem bei den Gästen sofort gemütliche Biergeselligkeit aufkommt, ist der zentrale Mittelpunkt. Und das weitläufige Gebäude biete noch einige weitere Räumlichkeiten, die als passender Rahmen für die unterschiedlichsten Anlässe dienen.

Es gibt drinnen 400 Sitzplätze, draußen gut 160 Plätze

Es gibt die Galerie im ersten Stock des großen Restaurants mit Blick auf die kupfernen Braukessel und das gesellige Treiben im Lokal und an der Theke. Das große Nebenzimmer ist perfekt für Bankettveranstaltungen, das kleine Nebenzimmer eignet sich für gesellige Treffen im intimeren Rahmen. Eine Kombination beider Räume zum riesigen Bankettsaal für große Festlichkeiten ist außerdem möglich. Der Wintergarten taugt auch für gehobene Gesellschaften, und das kleinere Glashaus Flora ist ein einmaliger Platz für ganz besondere Feiern. Insgesamt habe das Kesselhaus an die 400 Sitzplätze drinnen, und bei schönem Wetter kämen noch einmal gut 160 Plätze im Außenbereich dazu, sagt Dietmar Haerer, der einen rund 40-köpfigen Mitarbeiterstab zur Seite hat.

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Der Vollblut-Gastronom ist nur gedämpft optimistisch, was die Aussichten der Branche anbelangt nach der Coronapandemie mit Lockdowns, Auflagen und Sperrstunden für die Gastronomie. Noch immer seien die Leute zurückhaltender, und immer mehr schauten aufs Geld. „Aber die Konfirmationen kommen jetzt schon wieder.“

Öffnungszeiten im Kesselhaus

Service
Das Kesselhaus, Arnoldstraße 3 in Schorndorf, hat montags bis donnerstags jeweils von 11 bis 22 Uhr geöffnet, freitags und samstags von 11 bis 23 Uhr, und sonntags sowie am Feiertagen von 11 bis 21 Uhr. Montags bis freitags herrscht zwischen 15 und 17 Uhr Betriebsruhe. Weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.kesselhaus-schorndorf.de.