Im Streit um die Fusion von Kaiser’s Tengelmann und Edeka hat es einen Durchbruch gegeben. Foto: AFP

Beim Gipfeltreffen zu Kaiser’s Tengelmann ist ein Durchbruch erzielt worden, die Beschäftigten können auf einen Erhalt der verlustreichen Supermarktkette setzen.

Düsseldorf - Beim Krisengipfel für die verlustreiche Supermarktkette Kaiser’s Tengelmann hat es einen Durchbruch gegeben. Die Chefs der großen Supermarktketten verständigten sich der Gewerkschaft Verdi zufolge am Donnerstag bei einem Krisengipfel in Frankfurt auf das Ziel, die Ministererlaubnis für die Komplett-Übernahme der Kette durch Branchenprimus Edeka doch noch umzusetzen. Die Edeka-Konkurrenten Rewe, Norma und die Handelskooperation Markant sollen dazu ihre juristischen Beschwerden gegen die Erlaubnis zurückziehen und den Weg dafür frei machen.

Bis zum 17. Oktober solle eine einvernehmliche Einigung erzielt werden, teilte Verdi mit. Rewe, Norma und Markant dürften in den weiteren Gesprächen bis zu diesem Termin noch auf Kompensationen für ihre Zugeständnisse setzen. Alle Seiten hätten Stillschweigen bis zum 18. Oktober vereinbart.

Transaktion wurde vor zwei Jahren besiegelt

Für Kaiser’s Tengelmann zeichnet sich damit eine Rettung in letzter Sekunde ab. Eigentümer Karl-Erivan Haub hatte für die Zukunft der Kette mit rund 15.000 Beschäftigten ein Ultimatum bis Freitag um Mitternacht gestellt und mit der Zerschlagung gedroht. Diese Frist ist nun vom Tisch.

Haub will Kaiser’s Tengelmann an Edeka verkaufen. Die Transaktion wurde zwar vor zwei Jahren besiegelt, doch die Umsetzung steht durch die Klagen der Konkurrenten auf der Kippe. Das Kartellamt legte sein Veto ein, im März hebelte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel dieses nach langer Prüfung aus. Das Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf hatte die sogenannte Ministererlaubnis dann aber auf Eis gelegt - Rewe, Markant und Norma hatten erfolgreich gegen sie geklagt. Ziehen sie ihre Beschwerden zurück, kann Kaiser’s Tengelmann doch noch an Edeka gehen.