Einige hundert Feuerwehrleute zogen am Sonntag durch Freiberg am Neckar. Foto: Werner Kuhnle

50 Jahre Feuerwehr und 25 Jahre Jugendfeuerwehr: Freiberg am Neckar hat am Sonntag groß gefeiert. Und die Wehren aus dem Kreis Ludwigsburg haben kräftig mitgefestet.

Ganz Freiberg scheint auf den Beinen zu sein – an diesem Sonntagmittag. Hunderte Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche säumen die Straßen, auf denen ein Umzug mit rund 1500 Teilnehmern durch die Stadt zieht. Freiberg feiert 50 Jahre Feuerwehr und 25 Jahre Jugendfeuerwehr mit einem großen Festumzug. Der Lindwurm mit den knapp 50 Gruppen ist mehr als 1000 Meter lang. Feuerwehren aus dem gesamten Kreis Ludwigsburg sind dabei. Von „A“ wie Affalterbach bis „W“ wie Walheim – gut 2,5 Kilometer lang ist die Strecke. An der Spitze des Festumzugs fährt das älteste Löschfahrzeug, das die Freiberger Wehr besitzt: Baujahr 1937, gleich dahinter das modernste: die Drehleiter aus diesem Jahr. Aber auch uralte Feuerspritzen sind dabei, eine aus dem Jahr 1829, Löscheimer hängen links und rechts an dem vierrädrigen Gefährt aus Holz.

Früher gab es solche Umzüge öfter

„Schön, dass es mal wieder einen Feuerwehrumzug gibt“, sagt ein Pleidelsheimer Wehrmann, Mitte Fünfzig; er hat eigens eine historische Uniform samt Helm aus den 1930er Jahren angezogen, dicke Wolle und Metallhelm und das bei praller Sonne und 25 Grad im Schatten. „Früher gab es solche Umzüge öfter, inzwischen leider nicht mehr.“ Vor sieben Jahren sei der bisher letzte gewesen. Deshalb hätten sich auch alle auf das Freiberger Event gefreut.  

Vom Bahnhof führte der Festzug an den Wasen in Freiberg direkt ins große Zelt des Rettichfests. Eine Tribüne war am Beginn des Geländes aufgebaut. Von dort wurden die einzelnen Gruppen begrüßt. Nach der Spitze des Zugs mit lokaler Prominenz – unter anderem der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Mario Wildermuth in Vertretung von Bürgermeister Dirk Schaible auch der Erste Beigeordnete Stefan Kegreiß – folgte gleich die Stadtkapelle Musikverein Freiberg, die das Rettichfest veranstalten. Der Musikverein hatte das rund 1500 Gäste fassende Festzelt eigens für die Umzugsteilnehmer komplett geräumt – damit sie dort auf jeden Fall einen Platz, etwas Ruhe und Abkühlung fanden, um nach einem schweißtreibenden kilometerlangen Fußmarsch bei sommerlich-heißen Temperaturen auch ordentlich löschen zu können.

Alle haben sich etwas einfallen lassen

Und das Motto galt offensichtlich nicht nur für die Feuerwehrleute im Kreis, sondern auch für die ganzen Vereine, Schulen und Kindergärten in Freiberg – alle waren sie dabei: vom Kinderhaus „Die Murmel“ angefangen bis zu den Volleyballern, dem Schwimmverein, den Kleintierzüchtern. Alle haben sich etwas einfallen lassen, haben sich verkleidet oder etwas gebastelt. Buchstäblich Feuer und Flamme waren die Kinder der Grünlandschule, sie hatten sich ein Kostüm aus orangefarbenen, gelben und roten Filzzungen gebastelt und an einem Gürtel befestigt und dann „Feuer und Flamme“ einfach übergezogen.

Neben den 1500 Männern, Frauen, Mädchen und Buben der Feuerwehren und Vereine waren etwa 20 Fahrzeuge dabei und sieben weitere mit Anhänger. Die hunderte Besucher an den Straßenrädern winkten und applaudierten den Festzugsteilnehmern über die gesamte Dauer von gut zwei Stunden. Einzelne Zäune an Häusern waren mit bunten Luftballons und Farbbändern geschmückt.