... in Stuttgart (Christophstraße 6). Foto: Foto: Frank Kleinbach

JAK ist – ja was eigentlich? Ein Projekt? Eine Position? In der Galerie Michael Sturm in Stuttgart empfängt JAK die Gäste mit einer Art Club-Höhle – oder ist es doch ein Straßenraum mit lockender Bar-Leuchtschrift?

Stuttgart - Der Ausstellungsraum als Installation? Das muss nicht immer funktionieren. Jangyoung Jung und Andreas Geisselhardt halten indes Kurs – und verwandeln nun den Verteilerraum der Galerie Michael Sturm in Stuttgart. Schon Club-Höhle oder doch Straßenraum mit lockender Bar-Leuchtschrift? Ein Spiel mit den neutralisierenden grünen Projektionsflächen auf jeden Fall, vor denen Schauspielerinnen und Schauspieler mitunter fast tragisch weit entfernt von den späteren animierten Film-Realitäten wild um Wahrheiten kämpfen.

Andreas Baur: „Alles kreist um Doppeldeutigkeiten“

Jung und Geisselhardt sind Jak, sind kein Duo, sondern bilden eine buchstäblich im Hintergrund bleibende Künstlerpersönlichkeit. 2011 mit einem Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg bedacht, kann Jak im Grunde alles und will noch viel mehr. Seit 2013 vor allem einen Film machen. „Soul Blindness“. Sets werden aufgebaut, werden Installation, werden Kunst mit Fotografie, verschwinden fast, eingebunden in transparente farbige Rechtecke in ihrer Miniaturgröße. Unvergessen der Jak-Auftritt im Bahnwärterhaus der Galerie der Stadt Esslingen. Galeriedirektor Andreas Baur schrieb dazu: „Jak nutzt die transformierenden Kräfte verschiedener Medien wie Zeichnung, Text, Video, Sound, Skulptur, Malerei und Installation. Alles kreist um Doppeldeutigkeiten, um Systeme von Unkenntlichkeit, um Gedankenschleifen.“

Wie weit trägt das Prinzio der verschleierten Autorschaft?

Ist das Prinzip der verschleierten Autorschaft wichtig? Diese Frage stellt sich mit der aktuellen Schau in der Galerie Michael Sturm denn doch. Bravourös ist das Spiel mit den Ebenen, das zudem kongenial in Szene gesetzt ist. Aber braucht es die Ebene Jak noch?

Weggabelung im grünen Film-Licht

Jangyoung Jung und Andreas Geisselhardt könnten an einer Wegscheide stehen. Hier das Projekt „Soul Blindness“ in all seinen Schattierungen, dort ein Neustart der Befragung von Realität und Fantasie. Vielleicht auch deshalb lässt man sich nur zu gerne in das grüne Jak-Licht tauchen. Ob bei der Ankunft oder beim Abschied – auf beiden Wegen ist alles möglich. Man bringt etwas mit, man nimmt etwas mit.