Islamischer Religionsunterricht in Baden-Württemberg soll nach dem Willen der Landesregierung auch nach dem offiziellen Ende des Modellversuchs weitergeführt werden. Foto: dpa

Nach dem Willen der Landesregierung soll der islamische Religionsunterricht auch nach dem offiziellen Ende des Modellversuchs weitergeführt werden. Es seien noch schwierige Fragen zu klären.

Stuttgart - Der islamische Religionsunterricht in Baden-Württemberg soll nach dem Willen der Landesregierung auch nach dem offiziellen Ende des Modellversuchs weitergeführt werden. Man wolle das Modellprojekt noch um ein Jahr verlängern, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Es seien noch schwierige Fragen zu klären. Damit ist die ursprünglich geplante Einführung eines regulären Islamischen Religionsunterricht zum Schuljahr 2018/2019 vom Tisch.

Seit dem Schuljahr 2006/2007 läuft in Baden-Württemberg das Modellprojekt zum islamischen Religionsunterricht. Anfang vergangenen Jahres nahmen daran rund 5900 Schüler an 93 öffentlichen Schulen teil.

Bedeutung der türkischstämmigen Gemeinde für das Land

Bei einem Treffen am Mittwoch in Stuttgart mit dem türkischen Botschafter Ali Kemal Aydin werde er die politischen Entwicklungen in der Türkei kritisch ansprechen. Er erwarte von islamischen Organisationen wie der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), dass sie unabhängig von der türkischen Regierung agierten, insbesondere, wenn diese Verbände als Religionsgemeinschaft anerkannt werden wollten. „Den Eindruck habe ich leider nicht, jedenfalls nicht durchgängig und das wird zu klären sein“, sagte Kretschmann.

Zugleich hob der Regierungschef die Bedeutung der türkischstämmigen Gemeinde und ihrer rund 500 000 Mitglieder in Baden-Württemberg hervor.