Der französische Präsident Francois Hollande hat bei einer UN-Veranstaltung in New York über die Angriffe Frankreichs auf die IS in Syrien informiert. Foto: dpa

Beim ersten Angriff französischer Kampfflugzeuge in Syrien sei ein Ausbildungslager der Terrormiliz Islamischer Staat zerstört worden. Das erklärte Staatspräsident François Hollande am Sonntag.

Paris - Erstmals seit Beginn des Syrienkrieges hat Frankreich Luftangriffe in Syrien auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) geflogen. Dabei sei ein Ausbildungslager des IS im Osten des Landes zerstört worden, teilte Staatspräsident François Hollande am Sonntag bei einer UN-Veranstaltung in New York mit. Sechs französische Flugzeuge, darunter fünf Rafale-Jets, hätten das Lager bei Dair as-Saur komplett zerstört, sagte Hollande.

Am Morgen hatte der Élyséepalast den Beginn der Luftangriffe bekanntgegeben und erklärt: „Wir werden jedes Mal zuschlagen, wenn unsere nationale Sicherheit auf dem Spiel steht.“ Gleichzeitig mahnte das Präsidialamt „eine umfassende Lösung“ der Krise an.

Premier: Angriffe sind „Selbstverteidigung“

Premierminister Manuel Valls rechtfertigte die Angriffe in Syrien als „Selbstverteidigung“: Sie richteten sich gegen Terroristen, die Frankreich ins Visier genommen hätten.

Die syrische Bevölkerung müsse vor der Gewalt der Islamisten ebenso geschützt werden wie vor „den mörderischen Bombenangriffen von (Präsident) Baschar al-Assad“, erklärte der Élyséepalast. „Es ist dringlicher denn je, einen politischen Übergang zu schaffen, der Elemente des Regimes und der gemäßigten Opposition (...) verbindet.“ Ob Assad selbst dazu gehören könnte, wurde nicht ausdrücklich erwähnt; Paris hatte bisher den Sturz Assads angestrebt.

Seit mehr als zwei Wochen fliegt die französische Luftwaffe bereits Aufklärungseinsätze über Syrien. Die völkerrechtliche Legitimität ist umstritten. Frankreich beteiligt sich zudem mit Zustimmung der Regierung in Bagdad an den Luftangriffen des von den USA geführten Militärbündnisses auf den IS im Irak.