Das Nationalteam hat es vorgemacht, nun soll die Liga Beispiele für gute Integration liefern.
Stuttgart - In einer Woche beginnt die neue Saison der Fußball-Bundesliga. Es geht dann wieder um Tore, Punkte und viel Geld - aber auch um soziale Werte. Schließlich gilt der deutsche Fußball seit der Weltmeisterschaft als kraftvoller Motor für die Integration.
Die Weltmeisterschaft war nur einige Tage vorüber, und das Fest im Hof des Kindergartens hatte, bis aufs spätere Torwandschießen vielleicht, mit Fußball nicht viel zu tun. Und doch war es eine Art Fortsetzung dessen, was die deutsche Nationalmannschaft kurz zuvor abgegeben hatte: das Bild eines toleranten und multikulturellen Landes.
Der kleine Junge mit den dunklen Haaren hielt eine selbst gemalte Flagge mit seinen kleinen Händen in den Himmel, sie zeigte einen weißen Halbmond auf rotem Grund, der Junge heißt Furkan, er sagte: "Ich komme aus der Türkei." Dann erklärte er mit kindlichen Worten, was man in der Heimat seiner Eltern gerne isst, er zählte auf Türkisch bis zehn, dann war Albanor an der Reihe. Der sagte: "Ich komme aus Albanien." Auch er erzählte, auch er hatte eine Flagge, und auch er zählte. Danach kam Emma und wiederholte die Prozedur auf Italienisch.
So ging das noch eine ganze Weile, danach wurde gegrillt - zusammen, international, ausgelassen. Und wenn man das so sehen wollte, dann konnte man am Ende dieses Abends sagen: Das war ein gutes Beispiel. Ein anderes gutes Beispiel ist Serdar.
Serdar war nicht beim Kindergartenfest, Serdar ist schon älter - und schon viel mehr: Vorbild, Botschafter, ein Teil des Motors. Denn Serdar Tasci ist deutscher FußballNationalspieler mit türkischen Wurzeln - und damit ein Ideal für all jene, die das sagen, was die WM bewiesen haben soll: Dass der Sport, im Besonderen der Fußball, schaffen kann, was anderswo schwieriger ist.