Der Bebauungsplan macht auch den Plänen eines Investors einen Strich durch die Rechnung, der an der Galileistraße 9 einen Drogeriemarkt bauen will. Foto: Kai Müller

Der Bezirksbeirat befürwortet den Bebauungsplan Wallgraben-Ost II, sieht manches aber auch kritisch.

Stuttgart-Möhringen - Der Grünen-Bezirksbeirat Franz-Xaver Friedel wollte es in der jüngsten Sitzung genau wissen: „Wie viele Menschen wohnen denn dort?“ Mit dort war der Möhringer Teil des Industriegebietes gemeint. Stadtplaner Michael Hausiel musste passen, Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann nicht: „342.“ Das weiß der Schultes, weil er schon häufiger als Wahlleiter fungiert hat und bestens Bescheid weiß über die verschiedenen Wahllokale. In der Debatte ging es um den Bebauungsplan Wallgraben-Ost II. Der Geltungsbereich reicht von der Straße Am Wallgraben bis zur Nord-Süd-Straße. Ziel des Plans ist es, die weitere Ansiedlung von Diskotheken und Spielhallen im Gewerbegebiet zu verhindern. Zudem soll verhindert werden, dass sich dort weitere Einzelhändler ansiedeln, die ein ähnliches Sortiment haben, wie etwa die Geschäfte in der Möhringer Ortsmitte. Weil es der Regionalplan so vorsieht, ist aber zwischen der Schockenriedstraße und der Breitwiesenstraße sogenannter nicht zentrenrelevanter Einzelhandel erlaubt.

Der Bebauungsplan macht auch den Plänen eines Investors einen Strich durch die Rechnung, der an der Galileistraße 9 einen Drogeriemarkt bauen will. Zwar stimmten die Bezirksbeiräte einmütig für den Bebauungsplan, weniger zufrieden stellte sie aber die Entwicklung des Industriegebiets. „Die ist nicht ganz glücklich“, sagte etwa Rudolf Schaaf (SPD) und verwies auf die vielen Lagerhallen und die einst versprochenen „hochwertigen Arbeitsplätze“. Rüdiger Reinboth (Grüne) sprach von einer „vernünftigen Planung“: „Aber nur, wenn sie hält, was sie verspricht.“ Er bemängelte, dass die geforderte Begrünung von 15 Prozent der Flächen häufig nicht in die Tat umgesetzt werde. Diese Klausel gelte nach wie vor, sagte Hausiel. Der Stadtplaner ergänzte: „Wir kämpfen um diese Grünanteile.“