Der Autozulieferer Schaeffler will den Antriebsspezialisten Vitesco übernehmen. Foto: Daniel Karmann/dpa

Eine weitere Etappe auf dem Weg zu einem der größten deutschen Zuliefer-Unternehmen ist geschafft. Ende April sollen Schaeffler und Vitesco eins sein.

Herzogenaurach - Die Aktionäre der Schaeffler-AG haben am Freitag wichtige Weichen für die bevorstehende Fusion mit der Regensburger Vitesco AG gestellt. So wurde die Aktienstruktur des Industrie- und Autozulieferers so angepasst, dass künftig ausschließlich stimmberechtigte Stammaktien ausgegeben sein werden. Bisher sind alle Stammaktien in der Hand der Unternehmerfamilie von Georg Schaeffler und seiner Mutter Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann. 

Die 82-Jährige hat sich inzwischen aus Altersgründen aus dem operativen Unternehmensgeschehen zurückgezogen. Die Familie-Schaeffler gibt damit zugunsten der Fusion mit Vitesco ein wichtiges Privileg auf. "Wir bleiben weiterhin ein Familienunternehmen", sagte Georg Schaeffler auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am Freitag. Die Zielsetzung sieht vor, dass die Familie Schaeffler am künftig fusionierten Unternehmen 70 Prozent der Aktien halten wird. 30 Prozent sollen in Streubesitz kommen.

Die eigentliche Verschmelzung soll auf Hauptversammlungen von Schaeffler und Vitesco Ende April beschlossen werden. Es würde eines der größten Zulieferer-Unternehmen in Deutschland mit 25 Milliarden Euro Umsatz, 120 000 Beschäftigten und mehr als 100 Fabriken weltweit entstehen. 

Vitesco, 2021 vom Schaeffler-Schwesterunternehmen Conti abgespalten und an die Börse gebracht, gilt als Spezialist für Elektroantriebe. Schaeffler hatte im Januar mitgeteilt, dass es bereits fast 89 Prozent der Vitesco-Aktien eingesammelt hat. Schaeffler hatte zunächst 91 Euro pro Vitesco-Aktie angeboten, nach dem Protest von Vitesco-Seite sein Angebot dann aber auf 94 Euro erhöht.