Rund 400 Läufer kämpften beim Schurwaldlauf um den Sieg. Foto: Michael Steinert

Mehr als 400 Laufbegeisterte gingen beim Esslinger Schurwaldlauf an den Start. Als deutlicher Gewinner ging der TV Zell mit seinen erfolgreichen Athleten Marc Steinsberger und Ashley Deckert hervor.

Esslingen - Viele Hobbyläufer aus der Region haben den letzten Sonntag im September fest in ihrem Kalender vorgemerkt. Bei Herbstsonne und perfekten Laufbedingungen wurden bei der 40. Auflage des Schurwaldlaufs die Esslinger Stadtmeister im 10-Kilometer-Waldlauf gekürt. Zudem beendet der Lauf traditionell den Heart & Sole-Cup. Mehr als 400 motivierte Läufer passierten erschöpft aber glücklich die Ziellinie im Georgii-Stadion beim Jägerhaus.

Die zehn Kilometer lange Strecke verlangte den Läufern einiges ab. Sie verläuft, abgesehen von den Abschnitten auf der asphaltierten Römerstraße, größtenteils über geschotterte Waldwege. Zudem müssen die Sportler zwischen dem Jägerhaus und dem Segelflugplatz einige Höhenmeter überwinden, um wieder zum Ausgangspunkt ins Stadion zu gelangen.

Die sportliche Vielfalt ist groß

„Das macht die Strecke besonders reizvoll“, findet Ralf Heer von der Turnerschaft Esslingen, der den Lauf mit seinem Team organisiert. Er freut sich sehr darüber, dass die sportliche Vielfalt der Teilnehmer so groß ist. „Bei uns treten vom Supersportler bis zum einfachen Freizeitläufer alle an“, sagt er.

Besonders erfolgreich war in diesem Jahr Marc Steinsberger, der nach dreijähriger Abwesenheit zurück auf dem Siegerpodest ist. Der Sportler vom TV Zell kam mit deutlichem Vorsprung vor allen anderen Läufern nach nur 32 Minuten und neun Sekunden ins Ziel. Zwar konnte er den Streckenrekord von 31:21 Minuten des Esslinger Läufers Jörg Hustig aus dem Jahr 1995 nicht brechen, dafür aber einen anderen Rekord aufstellen: Kein Athlet vor ihm hat den Schurwaldlauf schon sechs Mal gewonnen. Glückwünsche dafür gab es vom ersten Esslinger Bürgermeister Wilfried Wallbrecht und Ulrich Fehlen, dem Vorstand der Turnerschaft.

Rund 60 Helfer unterstützen die Veranstaltung

Bei den Frauen entschied die Vorjahressiegerin Ashley Deckert – ebenfalls vom Turnverein Zell – das Rennen im Jubiläumsjahr für sich. Mit im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich verbesserten 38:28 Minuten verpasste sie jedoch die Chance auf den weiblichen Streckenrekord knapp um elf Sekunden.

Ralf Heer ist bereits seit mehr als 20 Jahren als einer der Hauptorganisatoren des Laufs dabei und ging schon im dritten Jahr als Teilnehmer an den Start. „Über die Jahre stellt sich mit der Erfahrung eine gewisse Routine ein“, erzählt er. Trotzdem sei der Organisationsaufwand jedes Mal groß. Rund 60 Helfer unterstützen das Organisationsteam am Tag des Laufs als Streckenposten, bei der Auswertung der Ergebnisse oder bei der Bewirtung der Sportler und Zuschauer.

Damit letztendlich alles rund läuft, beginnen die ersten Vorbereitungen für das kommende Jahr schon im Herbst des Vorjahres. „Vor allem das Einholen von Genehmigungen bei der Stadt ist über die Jahre aufwendiger und zeitintensiver geworden“, berichtet Heer. Die konkrete Planung starte aber erst im Sommer.

Der Teilnehmerrekord vom letzten runden Jubiläum im Jahr 2009, bei dem knapp 700 Läufer an den Start gegangen waren, konnte zum 40. Jubiläum nicht gebrochen werden. Trotzdem zeigt sich Ralf Heer sehr zufrieden mit der jetzigen Teilnehmerzahl: „In den letzten Jahren hat das Interesse an Stadt- und Firmenläufen deutlich zugenommen. Da haben es Läufe, die sich weniger auf den Event- als auf den Leistungsgedanken fokussieren etwas schwerer.“

Dabei ist der Schurwaldlauf einer der ältesten Läufe der Region. Zum ersten Mal richtete Initiator Willi Scheuter, der noch heute als Helfer aktiv ist, 1980 gemeinsam mit der Turnerschaft Esslingen und dem Lauftreff Esslingen die Sportveranstaltung aus – damals noch zusätzlich zum 10-Kilometerlauf mit einem Halbmarathon und der Disziplin Volkswandern.

Ralf Heer ist zuversichtlich, dass die Traditionsveranstaltung noch lange besteht und das 40. Jubiläum nicht das letzte gewesen sein wird. „Wir sind natürlich immer auf genügend Helfer angewiesen“, betont er. Ziel sei es aber nicht, mit dem Lauf Geld einzunehmen. sondern die Ausgaben durch die Meldegebühren zu decken. „Wenn sich dann noch ein kleines Helferfest finanzieren lässt, sind wir sehr zufrieden“, sagt er. „Wenn man sieht, dass am Ende alles klappt, hat sich der Aufwand aber ohnehin schon gelohnt.“