Der Aufbau von weiteren Impfstationen in Stuttgart läuft. Das ist mit Blick auf die aktuelle Inzidenz und die Impfquote auch nötig. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Impfquote kommt in Stuttgart wie im Land nur sehr schleppend voran. Auch im Vergleich zu anderen Bundesländern und Großstädten der Republik belegen Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt nur einen mäßigen Listenplatz.

Stuttgart - Baden-Württemberg und vor allem seine Landeshauptstadt liegen im Bundesvergleich bei der Quote der vollständig geimpften Einwohner weiter auf einem der hinteren Ränge. Auf der Impfquotenliste von Donnerstag dieser Woche belegt das Land mit 65,9 Prozent bei den bereits zweimal geimpften Personen Platz elf. Der Bundesschnitt der 16 Länder betrug zu diesem Zeitpunkt 67,8 Prozent.

An der Spitze des Rankings lag einmal mehr die Hansestadt Bremen mit einer Impfquote von 79,4 Prozent, vor dem Saarland mit 74,2 und Hamburg mit 73,3 Prozent. Auf den hinteren Plätzen rangieren bei den Bundesländern Sachsen (57,6), Brandenburg (61,5) und Thüringen (61,7 Prozent).

Stuttgart steht nicht gut da

Der Vergleich der bundesdeutschen Großstädte bei der Impfquote ist deutlich schwieriger als bei den Bundesländern. Für Letztere gibt es aktuelle Zahlen, für die Städte nicht, ausgenommen die Stadtstaaten wie Hamburg und Bremen sowie Berlin. Auch die vorliegenden Daten machen aber deutlich, dass Stuttgart im Vergleich nicht sonderlich gut dasteht. So liegt die Landeshauptstadt in der jüngsten Liste für Baden-Württemberg vom 14. November bei einer Quote der vollständig Geimpften von 61,6 Prozent. Dieser Wert dürfte inzwischen etwas höher sein, da das Land in diesem Zeitraum von 63,2 auf die genannten 65,9 Prozent zugelegt hat, aber angesichts der weiterhin überschaubaren Zahl von Erst- und Zweitimpfungen tut sich an dieser Stelle weiter nur wenig.

Manchen Städte können keine Impfquote angeben

Stuttgart dürfte sich vermutlich langsam in Richtung des Münchener Wertes bewegen, der aber ebenfalls nicht berauschend hoch ist. Die bayerische Landeshauptstadt hatte Anfang der Woche eine Impfquote von 63,1 Prozent ausgewiesen. Andere von unserer Redaktion angeschriebene Großstädte weisen deutlich bessere Zahlen aus. So hat die Stadt Köln am Donnerstag einen Wert von knapp 73,5 Prozent zweimal geimpfter Einwohner angegeben, Düsseldorf 75,7 Prozent. Einige Städte aber wie Frankfurt am Main und Nürnberg sahen sich nicht in der Lage, eine Impfquote anzugeben, entweder weil die Impfaktivitäten von Betriebsärzten und Hausärzten nicht gemeldet werden müssten oder weil die Impfaktivitäten in den Städten nicht nach den Wohnorten der Impflinge registriert werden. Die Rote Laterne hat in der Umfrage das sächsische Dresden mit einer Impfquote von 56,3 Prozent.

Hohe Impfquote bedeutet nicht automatisch niedrige Inzidenz

Die Abfolge bei der Impfquote schlägt sich aber nicht eins zu eins in der Sieben-Tage-Inzidenz nieder. Bremen ist zwar nach den Zahlen vom Donnerstag mit einem Wert von 132,7 Fällen pro 100 000 Einwohner tatsächlich das in diesem Fall beneidenswerte Schlusslicht. Aber Dresden ist mit einer Inzidenz von 530,4 Fällen trotz einer merklich geringeren Impfquote von München (694 Fälle) vom unerfreulichen Spitzenplatz abgelöst worden. Berlin hat trotz einer Impfquote von 68,4 Prozent eine Inzidenz von 340,7 Fällen. Dahinter lag Stuttgart mit einer Inzidenz von 336,3 (die inzwischen auf 345,9 Fälle gestiegen ist). Auch Köln und Hamburg haben nicht nur höhere Impfwerte als viele andere Großstädte der Republik, sondern auch niedrigere Inzidenzen, die Hansestadt 158,8 Fälle, die Domstadt 252,1.