Soll abgerissen werden: Altbau (rechts) der IHK Archiv Foto: Leif Piechowski

Nach dem Abbruch ihrer Vollversammlung wegen Beschlussunfähigkeit am Mittwochabend will das Präsidium der Industrie- und Handelskammer (IHK) bis Ende Juli eine Sondersitzung abhalten lassen. Dabei geht es vor allem um den möglichen Abbruch des IHK-Altbaus.

Stuttgart - Nach dem Abbruch ihrer Vollversammlung wegen Beschlussunfähigkeit am Mittwochabend will das Präsidium der Industrie- und Handelskammer (IHK) bis Ende Juli eine Sondersitzung abhalten lassen. Das Parlament der regionalen Wirtschaft solle dann über ein Kaufangebot der Bahn für das alte IHK-Bürohaus in der Jägerstraße entscheiden und einen dringend nötigen Beschluss zu Prüfungsfragen fassen, sagte Hauptgeschäftsführer Andreas Richter am Donnerstag.

Mitglieder der kammerkritischen Kaktus-Gruppe hatten am Mittwoch die Versammlung nach einer verlorenen Abstimmung über die Tagesordnung verlassen. Dadurch waren für Entscheidungen zu wenig Mitglieder anwesend. Jürgen Klaffke, einer der Mitglieder der Kaktus-Initiative, befürwortete am Donnerstag die Terminierung einer Sondersitzung im Juli. Allerdings müssten Themen wie Transparenz und Protokollierungsfragen, die seit 2013 anstünden, auch noch vor dem nächsten regulären Sitzungstermin im Dezember geklärt werden. „Die Sondersitzung sollte nicht nur zwei Punkte umfassen, das Präsidium sollte Bewegung zeigen“, so Klaffke.

„Ja, es hat geknallt, die Leute sollten jetzt aus den Schützengräben kommen“, appelliert Richter an die Vollversammlung. Man müsse sich „über den Ablauf von Sitzungen unterhalten“. Nicht alle zeigen sich für den Diskussionsbedarf der Kakteen aufgeschlossen. „Es gibt Mitglieder, die Wert darauf legen, dass die Sitzung in der vorgegebenen Zeit durchgezogen wird“, sagt der Hauptgeschäftsführer. Zwei Stunden sind in der Regel angesetzt, die zuletzt überschritten wurden. Das IHK-Hauptorgan tagt allerdings regulär auch nur dreimal im Jahr. Die Bahn hofft, dass ihr Kaufangebot für Bürohaus und IHK-Grundstück im Zusammenhang mit dem Projekt Stuttgart 21 „im Sommer entschieden werden kann“, sagt Projektsprecher Wolfgang Dietrich.