Ein Ständchen von Musikerinnen der Musikschule Unteres Remstal auf dem Hangweidenareal Foto: Gottfried Stoppel

In Fellbach, Backnang und Kernen haben sich die kommunalen Projekte auf dem vierwöchigen IBA-Festival präsentiert.

Die „produktive Stadt“ sei während der Internationalen Bauausstellung Stuttgart und Region ein hervorragendes Beispiel „für das, was uns derzeit beschäftigt“, hat IBA-Intendant Andreas Hofer zum Start des IBA-Festivaltages am Freitagnachmittag in Fellbach betont. In einem kompakten Programm waren dort Statements zum Stand er Dinge beim ambitionierten IBA-Projekt zu hören, und es gab unterschiedliche Führungen zu einzelnen beteiligten Betrieben, oder über das gesamte, 110 Hektar große Fellbacher IBA-Gelände, dem größten Areal unter allen IBA-Projekten.

Fellbach:Die „produktive Stadt“

Auf einer Fabrik Rucola anbauen, in einem Wohnhaus Zahnräder fräsen und auf dem Dach Fußball spielen: So soll gezeigt werden, wie alle Aspekte des Leben in einer gemischten, dichten, lebendigen und lebenswerten „produktiven Stadt“ wieder näher zusammenrücken können. „Landwirtschaft trifft Industrie“ heißt das Motto in Fellbach oder werbesprachlich moderner: „Agriculture meets Manufacturing“.

Sie freue sich über das „Bergfest“, sagte die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull auf der aus Schalungsteilen des Bauprojekts Stuttgart 21 zusammengebastelten Festivalbühne auf dem Klenk-Areal im Fellbacher Westen. Schließlich seien nunmehr nur noch dreieinhalb Jahre bis zum Bauausstellungsbeginn anno 2027. Optisch zunächst nicht allzu attraktive, großflächige aber stadtnahe Gewerbeareale, wie jenes in Fellbach, so sagte Hofer, seien eine enorme Ressource für die Region. „Ich höre da den Begriff Verdichtung nicht so gerne, es geht um Nähe.“

Kernen: Das „Urbane Dorf“

Das IBA-Projekt „Hangweide“ in Kernen präsentiert sich am Wochenende derweil am Samstag und am Sonntag unter dem Titel „Ein-Blick in das Urbane Dorf“. Dabei wird das abgeräumte Hangweidegelände an den beiden Tagen durch unterschiedliche Aktionen für Jung und Alt erlebbar gemacht.

Zunächst am Samstagabend elektronischer Beats und in Zusammenarbeit mit dem „Str.711.kollektiv“, wobei DJ Sunny und Tobi Grimm das Gelände vor der Eventscheune auf der Hangweide in einen Open-Air-Dancefloor verwandelten..

Am Sonntag folgte auf dem Eventgelände im Bereich der einstigen Hangweidengärtnerei die Klimaschutzmesse Kernen mit Infoständen rund um klimarelevante Themen. Erste Einblicke in die zukünftige städtebauliche Gestalt der Hangweide, lieferten am Sonntagnachmittag drei geführte Rundgänge über das weitgehend abgeräumte Gelände des künftigen urbanen Dorfes.

Thema „Bauen“ in Backnang

Wie und mit welchen Materialien gebaut werde, sei entscheidend, wenn wir unseren Planeten nicht verwüsten wollen, hieß es dazu bei den Festivalveranstaltungen in Backnang. Stein auf Stein oder gestrickte Wände, ganze Häuser aus dem Betondrucker, oder sogar Bausteine aus Pilzen und Schadholz – heute stehe eine riesige Vielfalt an Materialien und Technologien zur Verfügung, war auf der Projektbühne im IBA’27-Projekt „Quartier Backnang-West“ zu erfahren. Bei einer Materialausstellung zum Anfassen, Vorträgen, Performances, Mitmachaktionen beim dortigen IBA-Tag „Bauen“, ergänzt durch eine „Science Night“.