Einem ähnlichen Blitzer wie diesem hier wurde in Horb am Neckar einfach der Strom genommen. Foto: dpa

In Horb am Neckar hat sich ein 22-Jähriger an einem Blitzer zu schaffen gemacht und seinen Vorgang nun vor Gericht verteidigt. Mit der Begründung, "dass man mit dem Geld doch etwas Besseres anfangen könne" entwickelte sich eine regelrechte Posse.

Horb a. N.ckar - Es gibt Geschichten, die klingen zu absurd, um wirklich war zu sein. Eine davon hat sich jetzt in Horb am Neckar vor Gericht abgespielt.

Die Kurzzusammenfassung: Im April dieses Jahres zieht ein 22-Jähriger in Horb am Neckar einem Blitzer den Stecker, wird daraufhin von einem Ordnungshüter erwischt und festgehalten. Bei der anschließenden Rangelei fügt der 22-Jährige dem Beamten leichte Verletzungen zu.

Weil der 22-Jährige seinen Strafbefehl über 750 Euro nicht akzeptieren wollte, ging die Sache unter Aufsicht eines Richters weiter. Dort legte der Angeklagte gestenreich vor, warum er der Meinung sei, dass seine Tat richtig gewesen sei. Zumal er diese unumwunden zugab. Das berichtet der "Schwarzwälder Bote".

Aus Sicht des Angeklagten habe es sich um einen politischen Protest gehandelt, er sei der Meinung, dass man mit dem Geld, das so ein Überwachungsgerät koste, etwas Besseres anfangen könne. Außerdem sei das Gerät ja nicht beschädigt, sondern lediglich vom Strom getrennt worden.

Auch seine von ihm angezettelte Rangelei verteidigte der Angeklagte, woraufhin der Richter wissen ließ: "Natürlich darf Sie der Mann vom Ordnungsamt festhalten – erschießen darf er Sie jedoch nicht."

Am Ende der Verhandlung wurde dem Angeklagten eine Beschränkung des Strafbefehls angeboten, welche dieser jedoch nicht annehmen wollte. Also wurde er zur Zahlung einer Geldstrafe von 350 verdonnert.

Das wiederum will der 22-Jährige auch nicht auf sich sitzen lassen und reichte noch im Gericht Widerspruch gegen das Urteil an - diesen hatte er kurz zuvor mit Zettel und Stift formuliert.