Chiplabor in Böblingen: In keinem Landkreis im Südwesten arbeiten mehr in der Forschung Foto: Stefanie Schlecht

Böblingen bleibt mit Abstand der forschungsintensivste Landkreis in Baden-Württemberg. Das geht aus einer aktuellen Statistik hervor.

Laut einer Meldung des Statistischen Landesamtes verfügt Baden-Württemberg weiterhin deutschlandweit über die größten Ressourcen im Bereich Forschung & Entwicklung (F&E). Speziell zeigt sich, dass der Landkreis Böblingen, trotz eines nominellen Rückgangs der F&E-Ausgaben, weiterhin mit großem Abstand der forschungsintensivste Landkreis ist. Das teilt die Industrie- und Handelskammer mit. Im Jahr 2021 waren etwa 13 Prozent des gesamten baden-württembergischen F&E-Personals, das 19 000 Stellen entspricht, im Kreis Böblingen beschäftigt.

Insbesondere der relative Anteil der Erwerbstätigen in Böblingen, die im Bereich F&E beschäftigt sind, bleibt mit 9,5 Prozent landesweit unerreicht. Zum Vergleich: Die in dieser Statistik auf den Plätzen folgenden Landkreise Heilbronn, Rhein-Neckar und Bodensee, mit ebenfalls bemerkenswert hoher F&E-Personalintensität, kommen nicht über die sechs Prozent. Zufrieden darüber zeigte sich der Präsident der IHK-Bezirkskammer Böblingen, Andreas Hadler: „Wir sind stolz darauf, trotz eines Rückgangs in den absoluten Zahlen des Forschungspersonals weiterhin einer der landesweiten Vorreiter im Bereich F&E zu sein. Das ist ein eindrucksvoller Beleg für die wirtschaftliche Stabilität, die Leistungs- und die Innovationsstärke der Unternehmen hier im Landkreis Böblingen“.

Wettbewerbsstärke hängt an Innovationen

Wichtig sei es aber auch, nicht nachzulassen und weiterhin in F&E zu investieren: „Die Wettbewerbsstärke des Wirtschaftsstandortes Böblingen hängt in hohem Maß an der Innovationskraft unserer Unternehmen. Auch in Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtig, Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten nicht zu vernachlässigen“, sagt Hadler. Auch beim Innovationsindex des Statistischen Landesamts liege Böblingen 2022 im landesweiten Vergleich der Stadt- und Landkreise auf dem ersten Platz. Der Anspruch sei nicht weniger, als diesen Status zu erhalten.

Daher arbeite die IHK-Bezirkskammer Böblingen eng mit den regionalen Unternehmen zusammen, um den Standort Böblingen und die dort ansässigen Unternehmen so attraktiv wie möglich für qualifizierte Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu machen und somit die Innovationsstärke zu erhalten. Darunter falle auch die Förderung weicher Standortfaktoren, wie der Einsatz für bezahlbaren Wohnraum, aber auch die Implementierung von Projekten zur Integrationsförderung in den Arbeitsmarkt, wie beispielsweise „Integration durch Ausbildung“, so die IHK.