Hitze und Trockenheit haben diesen Maispflanzen stark zugesetzt. Foto: dpa

Die Ernteausfälle aufgrund der Trockenheit sorgen für Engpässe beim Tierfutter. Einige Bauern im Land müssen vielleicht Vieh schlachten, weil das Futter nicht über den Winter reicht.

Freiburg - Hitze und Trockenheit sorgen besonders beim Tierfutter für Ernteausfälle. Erste Vieh haltende Betriebe würden darüber nachdenken, ihren Bestand zu verringern und alte Tiere zu schlachten, teilte der Badische Bauernverband am Donnerstag mit. So müssten weniger Tiere über den Winter gebracht werden. Beim Grasland werde der dritte Schnitt in diesem Jahr auf jeden Fall ausfallen. Wie es danach aussehe, werde die Witterung zeigen. Auch beim Mais müssen Landwirte mit wenig Anbaufläche den Angaben zufolge Ernteflächen mit Körnermais zukaufen, um ihre Silos zu füllen. Denn je nach Bodenbeschaffenheit gebe es bei der Maisernte deutliche Einbußen bis hin zum „Totalausfall“, sagte Verbandspräsident Werner Räpple.

Ausnahmegenehmigung des Agrarministeriums

Bauern im besonders von Hitze und Trockenheit belasteten Main-Tauber-Kreis dürfen deshalb den Aufwuchs auf Brachen sogenannter Ökologischer Vorrangflächen als Tierfutter nutzen - mit einer Ausnahmegenehmigung des Agrarministerium. Der Bauernverband hat den Angaben zufolge ebenfalls einen Antrag gestellt, damit alle Bauern mehr Tierfutter zur Verfügung haben.

Die Dürre in den vergangenen Wochen hatte zum Teil drastische Auswirkungen auf die Ernte: Bei Mais wird nach Angaben der ZG Raiffeisen-Gruppe mit einem Rückgang von 40 bis 50 Prozent gerechnet. Auch die Obsternte wird nach Schätzungen des statistischen Landesamtes bei Äpfeln, Kirschen, Zwetschgen und Pflaumen geringer ausfallen. Dafür waren die Bauern laut Bauernverband mit der Getreideernte zufrieden. Zwar gebe es starke regionale Schwankungen, insgesamt lägen Menge und Qualität aber im Durchschnitt der vergangenen Jahre.