Hans-Jürgen Boysen ist seit dieser Woche Trainer der SG Sonnenhof Großaspach. Foto: Alexander Becher

Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach empfängt am Samstag (14 Uhr) zu Hausen den Halleschen FC. Das Team muss dringend punkten.

Großaspach - Wie sich die Szenerien in der Dritten Fußball-Liga doch gleichen. Auf der einen Seite die SG Sonnenhof Großaspach: akut abstiegsgefährdet, schwächste Offensive der Liga, seit Anfang November sieglos, seit dieser Woche unter dem neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen. Und auf der anderen Seite der Hallesche FC: seit Ende November sieglos, zuletzt sechs Pleiten in Serie, seit dieser Woche unter dem neuem Trainer Ismail Atalan. Das Wort Krisengipfel bringt es also auf den Punkt, wenn beide Mannschaften am Samstag um 14 Uhr in Aspach aufeinandertreffen. Einen markanten Unterschied gibt es aber: Während die SG in der Partie in Sachen Klassenerhalt wohl schon nach dem allerletzten Strohhalm greift, steht Halle dank starker Vorrunde über der Abstiegszone.

Der schwierigen Situation ist sich Hans-Jürgen Boysen bewusst. „Der Ansatz ist deshalb, am Samstag nicht auf spielerischem Niveau zu überzeugen, sondern erfolgreich zu sein.“ Es gehe darum, in jeden Zweikampf zu gehen, als wäre es der letzte. Darum, dem Gegner in der eigenen Hälfte Raum und Zeit zu klauen. Wie das gegen die eigentlich starke HFC-Offensive um den Ex-Aspacher Pascal Sohm gelingen soll, hat der erfahrene Trainer bereits im Kopf. „Wir müssen Halle früh stören und schon vor unserem Strafraum kompromisslos verteidigen. Wir müssen Hürden aufstellen und den Gegner zu langen Bällen zwingen“, sagt Boysen. Und fahre man einen Angriff, gelte es nachzurücken, um bei einem Ballverlust gleich zur Stelle zu sein. Bislang seien die Mannschaftsteile zu weit voneinander entfernt gewesen. „Ein Punkt wäre bei einem Heimspiel zu wenig. Zu gegebener Zeit werden wir also das Risiko erhöhen, um auf drei Punkte zu spielen“, blickt Boysen voraus.Dies nennt er auch als Devise, da er davon ausgeht, dass auch beim kriselnden Gegner nicht von heute auf morgen alle Lücken geschlossen sein werden. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass da die Bank von England auf uns wartet.“

Die SG geht mit demselben Kader wie beim Spiel in Köln ins Rennen. Nur der dort gelbgesperrte Kai Gehring kehrt zurück und wird wohl mit Julian Leist das Abwehrzentrum besetzen. Auch sonst möchte Boysen schnell eine zentrale Achse finden – variabler sind die Besetzungen auf den Außen. Am Samstag wird Boysen dann auch erstmals mit seinem Co-Trainer Markus Lang arbeiten. Bislang konnten die beiden nur telefonieren, da Lang bis Freitag beim Fußballlehrer-Lehrgang in Hennef weilt und die Prüfung ablegt.