Foto: Heinz Heiss

Im Stadtbezirk Stuttgart-Nord leben die Menschen mit den höchsten Einkommen Stuttgarts, aber auch ärmere Bürger.

Nord - Kein anderer Stadtbezirk in Stuttgart vereint derart große Gegensätze wie der Norden: In den Höhenlagen rund um die Feuerbacher Heide und den Kriegsberg residieren viele wohlhabende Bürger der Stadt in Einfamilienhäusern, unten im Kessel im Nordbahnhofviertel leben viele ärmere Menschen in kleinen Wohnungen. Es sind zwei Welten, die kaum Berührung zueinander haben, obwohl sie zum gleichen Bezirk gehören.

Das wusste man natürlich – aber die Statistik spricht doch eine überraschend eindeutige Sprache. So liegt der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser im Stadtteil „Am Bismarckturm“ bei 77,2 Prozent; jeder Einwohner darf sich dort über knapp 70 Quadratmeter Wohnfläche freuen. Im Stadtteil „Auf der Prag“ sind es 2,1 Prozent an Ein- und Zweifamilienhäuser, und die Menschen müssen mit 25,1 Quadratmeter auskommen. Auch die Arbeitslosenquote weist klar in diese Richtung.

14 Prozent über dem Durchschnitt

Ein Blick auf die Vermögenssituation zeigt zudem, dass im Norden – neben Birkach – die Menschen mit den höchsten Einkommen in Stuttgart leben; im gesamten Bezirk Nord liegt das Niveau 14 Prozent über dem Durchschnitt, obwohl die niedrigen Gehälter der Menschen in den weniger gut situierten Stadtteilen mit eingerechnet wurden. Im Schnitt hatte im Norden jede vom Finanzamt veranlagte Person 28 019 Euro zur Verfügung.

Was sonst auffällt im Norden, ist der Bauboom, der dort herrscht: Nirgendwo sonst in Stuttgart ist die sogenannte Bestandserneuerungsquote höher – sie liegt fast fünfmal so hoch wie im Durchschnitt.

Trotz der Nähe zur Innenstadt fühlen sich die Menschen im Norden übrigens recht sicher in Stuttgart – in der Bürgerumfrage hat die Sicherheit bessere Werte erhalten als im Durchschnitt. Nicht zufrieden ist man im Norden dagegen mit den Einkaufsmöglichkeiten im Bezirk: Jeder Zweite hält diese für sehr verbesserungswürdig.