Am Roßmarkt trafen sich vor allem jüngere Leute zum Heiligen Vormittag. Foto: Roberto Bulgrin

Der Heilige Vormittag hat Tausende in die Esslinger Innenstadt gezogen. Bei Sekt, Bier, Glühwein oder Cocktails trafen sich ab 10 Uhr am 24. Dezember Gruppen von Freunden und Familien, um zu Beginn des Weihnachtsfestes das Zusammensein zu genießen.

Im doppelten Sinne feucht-fröhlich ist es am 24. Dezember in Esslingen zugegangen: Der Heilige Vormittag zog trotz teilweise starken Regens Tausende in die Innenstadt. Ob am Marktplatz vor Kessler, am Roßmarkt vor der Krokodil Bar oder in der Heugasse zwischen Ad Astra und dem Weinkeller Einhorn – an den Hotspots war es zeitweise schwer, durchzukommen. Hier trafen sich in alle Welt zerstreute Freunde zum jährlichen Treffen bei Sekt, Bier, Glühwein oder Cocktails. Aber auch ganze Familien pflegen die Tradition Zusammenseins in gelöster Stimmung vor Heiligabend. Derweil tanzten am Rathausplatz einige Paare zu Salsamusik.

„An Weihnachten sind alle da“, sagt Maurice de Bary, der am Roßmarkt mit einer Gruppe von Freunden steht, alle ein Bier in der Hand. „Wir treffen hier Leute, die das ganze Jahr nicht da sind“, ergänzt sein Kumpel, Paul Laipple. Die Gruppe aus Ostfildern im Alter von 27 bis 29 Jahren plant, von etwa 10 bis 14 Uhr beim Heiligen Vormittag zu sein – und, es nicht zu übertreiben mit dem Trinken, um einen schönen Heiligabend mit der Familie zu verbringen.

Bar im früheren Wäschegeschäft Mehl geplant

Eine ähnliche Strategie hat Kaiki Schneider, die seit einigen Jahren die Tradition des Heiligen Vormittags pflegt und sich nur einen Glühwein vor dem Ad Astra gönnt mit den Freundinnen Lina Bauer (29) und Mona Gerhäuser (32). Diese besuchen Schneider in Esslingen. „Ich war früher als Jugendliche nie beim Heiligen Vormittag“, sagt Schneider. Nun genieße sie die Gemeinschaft mit Freunden.

Selbst am Marktplatz im früheren Wäschegeschäft Mehl waren die Türen geöffnet – auch wenn die dort geplante Bar erst in ein paar Wochen eröffnen wird, wie Julian Hülsey sagt. Er beobachtet das Treiben zum Heiligen Vormittag aus dem Türrahmen – eigentlich habe er geplant, früher zu starten, sagt er, doch die Bürokratie habe einiges verzögert. Das Geschäft zum Weihnachtsmarkt und zum Heiligen Vormittag hätte Hülsey gerne mitgenommen. Neugierige konnten aber am 24. Dezember schon mal in das Geschäft linsen, von dessen Decken noch die Kabel hingen.