Die Südwest-FDP fordert ihren Bundeschef Guido Westerwelle indirekt zum Rücktritt auf.

Stuttgart/Düsseldorf - Die baden-württembergische FDP hat Bundeschef Guido Westerwelle indirekt zum Rücktritt aufgefordert. „Ich gehe davon aus, dass Guido Westerwelle am Montag in der Präsidiumssitzung die richtigen Schlussfolgerungen aus der Gesamtsituation zieht“, sagte Landtags-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke am Freitag.

"Wir müssen alles auf den Prüfstand stellen"

Zuvor hatte die Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Birgit Homburger, erklärt, dass nach den Wahlniederlagen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auch Westerwelle zur Disposition stehe. „In der Tat können wir nicht so weitermachen wie bisher: Wir müssen alles auf den Prüfstand stellen, sowohl inhaltlich wie personell“, sagte die Chefin der Südwest-FDP der „Rheinischen Post“. Wenn sie von „alles“ spreche, meine sie damit selbstverständlich auch Westerwelle.

Sie selbst werde auch in ihrer Funktion als FDP-Landesvorsitzende in Baden-Württemberg weitermachen. „Ich wurde massiv gebeten, jetzt nicht von Bord zu gehen“, sagte Homburger. Weder als FDP-Landeschefin noch als Fraktionsvorsitzende in Berlin stehe sie als „Bauernopfer“ für einen Verbleib Westerwelles an der Parteispitze zur Verfügung.

Rülke hatte Westerwelle Anfang der Woche davor gewarnt, Homburger für das Wahldebakel verantwortlich zu machen. „Wer an Birgit Homburger rüttelt, bekommt es mit Partei und Fraktion der Südwest-FDP zu tun.“ Die Südwest-FDP war bei der Wahl am Sonntag von 10,7 auf 5,3 Prozent abgestürzt und muss nun in die Opposition.