SWSG-Geschäftsführer Foto: Torsten Ströbele

Die SWSG hat am Dienstag zur Grundsteinlegung in die Ortsmitte des Bezirks geladen. Wie wichtig das Projekt ist, zeigte die Anwesenheit von Oberbürgermeister Fritz Kuhn und seinem Stellvertreter Michael Föll.

Stuttgart-Botnang - Die neue Ortsmitte in Botnang nimmt langsam Gestalt an. Am Dienstag wurde der Grundstein auf dem 5100 Quadratmeter großen Areal mitten im Zentrum des Stadtbezirks gelegt. „Es ist sicher unser anspruchsvollstes Projekt der vergangenen und auch der nächsten Jahre“, sagt Helmuth Caesar. Als technischem Geschäftsführer der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) sei ihm allerdings ein wenig mulmig, wenn er die große Baugrube betrachte. „Die hat es aufgrund der Topografie und der Nähe zum Grundwasser in sich. Das ist für uns alles andere als ein Alltagsprojekt.“

Auch für Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle ist das Projekt Ortsmitte ein ganz besonderes: Seit rund 25 Jahren arbeite man in Botnang daran. „Mittlerweile könnte ich einen ganzen Heimatkrimi über diese Geschichte schreiben.“ Man hätte schon vor Jahren auf den Bezirksbeirat hören sollen, das Gelände komplett in die städtische Hand zu legen, um es ganzheitlich entwickeln zu können. „Dann wäre uns viel erspart geblieben“, sagt Stierle.

„Es war für die Botnanger ein bewegter Tag“

Ein 1,20 Meter hoher Aktenberg zur Ortsmitte stehe in seinem Büro – dabei seien nur zwei Ordner von der SWSG, die dieses Projekt erst im Frühjahr 2011 von der insolventen Nestwerk Stiftung übernommen hat. „Das sagt viel über die SWSG, aber noch viel mehr über die anderen, die in den Akten zu finden sind“, sagt der Bezirksvorsteher.

Seit dem Baubeginn Anfang des Jahres sei er nun aber wie ein Fußballer euphorisiert, der gerade einen großen Titel wie zum Beispiel den DFB-Pokal gewonnen habe. Als der erste Bagger in der Ortsmitte anrollte, sei das gewesen, als habe er das Tor des Jahres geschossen. „Es war für die Botnanger ein bewegter Tag.“ Im Internet seien überall Fotos von diesem freudigen Ereignis aufgetaucht.

Drei Gewerbeeinheiten sind geplant

Wie wichtig das Projekt Botnanger Ortsmitte auch für die Verwaltungsspitze im Stuttgarter Rathaus ist, zeigte die Anwesenheit von Oberbürgermeister Fritz Kuhn und seinem Stellvertreter Michael Föll. Das neue Stadtoberhaupt ist von der SWSG sowie dem Projekt begeistert und möchte gerne wiederkommen, wenn die Neubauten eingeweiht werden. Das soll nach insgesamt 22 Monaten Bauzeit Ende kommenden Jahres sein. Zunächst durfte Kuhn aber erst einmal das Kupferrohr befüllen, das im Rahmen der Grundsteinlegung gleich ins Fundament einbetoniert wurde. Unter anderem fanden ein Bauplan, einige Ausgaben der Botnanger Heimatblätter und eine Plastikente als Glücksbringer in dem Rohr Platz.

„Mit diesem Projekt im Zentrum des Stadtbezirks wollen wir die Botnanger mehr als zufriedenstellen“, sagte Helmuth Caesar bei der Grundsteinlegung. Die Planungen der SWSG sehen vor, dass auf der Fläche, wo ehemals zum Beispiel das Hotel Hirsch stand, unter anderem 50 Mietwohnungen sowie eine Kindertagesstätte mit sieben Gruppen und einer Außenspielfläche mit etwa 1200 Quadratmetern entstehen sollen. Dazu werden in der Ortsmitte auch weitere Einkaufsmöglichkeiten unterkommen. Insgesamt sind drei Gewerbeeinheiten geplant – darunter ein Supermarkt mit rund 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Zudem ist eine 250 Quadratmeter große Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt geplant sowie rund 400 Quadratmeter für die Musikschule und ein neues, etwa 245 Quadratmeter großes Domizil für die Diakoniestation.

Die SWSG rechnet damit, rund 23,6 Millionen Euro in das Projekt zu investieren.