Lennart Arendt, Dominik Ochs und Tobias Reisenhofer (von links) verwandeln den Marienplatz in eine grüne Oase. Foto: Übermorgen-Markt

Auf dem Marienplatz in Stuttgart findet am Wochenende der nachhaltige Übermorgen-Markt statt – inklusive Kleidertauschparty.

S-Süd - Der Drink mit dem schönen Namen „Mostropolitan“ wird mit regionalem Schnaps gemischt, geschlürft durch einen Strohhalm aus echtem Stroh – auf dem Übermorgen-Markt ist einiges anders als auf anderen Märkten.

Im vergangenen Jahr haben Dominik Ochs und Lennart Arendt gemeinsam mit Tobias Reisenhofer den Markt auf dem Marienplatz ins Leben gerufen. Eigens dafür haben die drei den Verein Kesselglück gegründet. Damals kündigten sie an: „Das wird keine Glitzer-Glamour-Exhibition-Welt, kein lautes Happening.“ Keine Musik von Bands oder DJs – sondern Informationen in entspannter Marktatmosphäre.

Entstanden ist der Übermorgen-Markt aus dem gleichnamigen Magazin

Hervorgegangen ist der Markt aus dem Magazin „Übermorgen – Nachhaltigkeit und Lifestyle in Stuttgart“ von Ochs und Arendt. Die Idee: die Themen ihres Online- und Print-Magazins auch offline zu präsentieren – Initiativen, Vereinen, Unternehmen und Start-Ups eine Plattform zu bieten. Wie von den beiden Herausgebern gewohnt bunt, mit viel Spaß und ohne erhobenen Zeigefinger.

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr, haben die Macher ihren Markt auf drei Tage ausgeweitet. Mit dabei sind unter anderem Arthelps, BUND Stuttgart, Deine Straße, Kipepeo Clothing und Lala Healthy Livin. Ganz neu ist das Projekt Recircle Stuttgart, eine Initiative von Cradle to Cradle und Greenpeace. Gemeinsam haben sie die sogenannten Reboxen entwickelt, recyclebare Mehrwegbehälter – für Kaffee, Mittagessen oder Snacks. Auf dem Übermorgen-Markt werden die Behälter erstmals im Einsatz sein. Ziel ist es so viele Gastrobetriebe wie möglich in Stuttgart mit den Boxen auszustatten und Take Away verpackungsfrei anbieten zu können.

Kein Plastik und getrunken wird aus Weck-Gläsern

Nicht nur für die Besucher bietet der Markt Gelegenheit für Entdeckungen. „Wir möchten eine Art Open Space Charakter bieten, die Aussteller können sich nicht nur mit den Besuchern austauschen, sondern auch untereinander“, sagt Ochs. Die Veranstaltung steht und fällt mit dem Engagement der teilnehmenden Akteure. Alle Stände werden individuell gestaltet. „Wir waren im vergangen Jahr selbst überrascht über die Kreativität der Aussteller“, sagt Arendt. Den kompletten Aufbau stemmen die Organisatoren gemeinsam mit vielen freiwilligen Helfern.

Am Sonntag wird der Markt zu einer großen Kleidertauschparty umfunktioniert. Jeder, der möchte, darf Kleidung vorbeibringen und neue mitnehmen. Was übrig bleibt, wird gespendet.

Die Kriterien des Marktes gelten für die gesamte Organisation. Neben den Strohhalmen aus Stroh wird es keine Produkte aus Plastik geben. Die Drinks werden in Weck-Gläsern gereicht, Stoffbeutel ersetzen Plastiktüten. Die Organisatoren rufen die Besucher außerdem auf, ihr Geschirr mitzubringen. Das Ziel: Jedes Jahr etwas weniger Müll zu produzieren.