Der Marathonläufer Arne Gabius (rechts) entführt die Besucher des Sponsorenabends in die Welt des Profisports. Foto: KS-Images.de

Arne Gabius blickt bei Sponsorenabend auf 2015, als er in Frankfurt deutsche Bestzeit gelaufen ist.

Großbottwar - Selbst erfahrene Ausdauerläufer und Personen, die dem Bottwartal-Marathon vom Streckenrand aus seit Jahren die Treue halten, schlackerten am Mittwochabend mit den Ohren, als Arne Gabius von seinem Marathon-Rekordlauf vor drei Jahren in Frankfurt berichtete. Mit 2:08:33 Stunden erreichte er damals die schnellste Zeit, die je ein Deutscher über die 42,195 Kilometer gelaufen ist, und die bis heute auch nicht unterboten wurde.

„42 Kilometer in zwei Stunden und achteinhalb Minuten – da frage ich: Wer von uns hier in der Runde schafft das mit dem Fahrrad?“, meinte Gerhard Petermann. Der Chef-Organisator des Bottwartal-Marathons hatte zur Einstimmung auf das bevorstehende Marathon-Wochenende langjährige Sponsoren in die Räume der Bottwartaler Winzer nach Großbottwar eingeladen und über Aktuelles rund um die Großveranstaltung berichtet. Auch den Voranmelde-Rekord mit 4753 Startern bei der 15. Auflage konnte er verkünden.

Arne Gabius, der seit fast zwei Jahren für den Verein TherapieReha Bottwartal antritt, war ebenfalls gekommen. In seinem Vortrag „Der Weg zum Rekord“ gab er den 50 Zuhörern einen spannenden Einblick, wie er sich auf seinen Rekordlauf vorbereitet hatte – und entführte damit in eine für einen Hobbyläufer kaum vorstellbare Welt. „Das ganze Jahr war auf diesen einen Marathon ausgerichtet“, blickte der heute 37-Jährige zurück, der damals offensiv das Ziel des deutschen Rekords kommuniziert hatte. Für den Mann, der einen Marathon als „vier mal zehn Kilometer mit einem Schlussspurt“ ansieht, waren besonders die zwölf Wochen vor dem Start intensiv. 250 Kilometer pro Woche spulte er da im Training ab. „Ich hatte dann für den Lauf ein genaues Drehbuch im Kopf und mir 63 Minuten und 30 Sekunden für die erste Hälfte des Laufs, also die Halbmarathon-Distanz, vorgenommen.“ In Frankfurt brachte er dies dann tatsächlich wie gewünscht auf die Strecke – und unterbot den bisherigen Rekord von Jörg Peter aus dem Jahr 1988 letztlich um 14 Sekunden.

In einem Podiumsgespräch kamen dazu weitere Aspekte des Laufsports kurzweilig zur Sprache: Die 17-jährige Emily Rösser vom TSG Steinheim berichtete von ihren Erfolgen als Sprinterin, aus denen mit einer Zeit von 12,18 Sekunden der vierte Platz in der württembergischen U18-Bestenliste über 100 Meter heraussticht. Und Alexandra Funk (22) vom SGV Murr weckte mit ihren Ausführungen als viermalige Weltmeisterin die Vorfreude auf die Deutsche Meisterschaft der Transplantierten, die im Mai 2019 in Murr stattfinden wird.